Veganes Nudel-Schinken-Gratin mit Brokkoli

In meiner Familie spielt Essen bekanntlich eine riesengroße Rolle. Geburtstage und andere Familienfeiertage wie Weihnachten drehen sich deshalb mehr oder weniger nur um die Frage, was denn auf die Teller kommt. Von einigen dieser Situationen und meiner Kindheitsgerichte habe ich ja schon auf dem Blog berichtet. Heute geht es in unserer Zeitreise zurück an einen klassischen Samstagabend meiner Kindheit. Das war nämlich DER Auflauftag in meiner Familie und wurde zelebriert, bevor es ab aufs Sofa ging und eine Runde „Wetten, dass...?“ geschaut wurde.

Und auch wenn Essen bei uns eine so große Bedeutung hat, heißt das nicht, dass ich als Kind jeden Tag nur das liebevoll selbst gekochte supergesunde Essen bekam, sondern auch, dass ich ein Best Of an Fertiggerichten und bequemen Alternativen kennenlernen durfte. Genau diese Mischung prägt bis heute noch meinen Essensstil und ich persönlich habe daran überhaupt nix zu meckern.

Eine dieser bequemen Alternativen war eine Tüte „Nudel-Schinken-Gratin“, die nur in etwas Sahne eingerührt und aufgekocht werden musste und dann mit rohen Nudeln und Kochschinken vermengt und mit geriebenem Käse bestreut in den Ofen kam. Der Clou meiner Mutter und einer der Gründe, weshalb ich mich immer riesig auf dieses Essen gefreut habe: Jeder aus meiner Familie bekam damals eine eigene kleine Auflaufform dieses Gratins. Sie wurde noch heiß direkt aus dem Ofen auf einem Schneidebrett auf den Esstisch befördert. Ich fühlte mich wie im Restaurant und erinnere mich noch sehr gut, dass ich wie gebannt vor dem Ofen saß, weil ich es gar nicht mehr abwarten konnte. Wie konnten wir also so lang kein veganes Rezept für das „Nudel-Schinken-Gratin“ auf dem Blog haben?

Heute gibt's allerdings keine Tüte dafür und die erwachsene Julia packt sogar noch ein bisschen Brokkoli dazu. Die Zubereitung ist natürlich etwas komplizierter als das Anrühren von Tütenpulver, aber immer noch kinderleicht. Damit der Auflauf supercremig wird, kochen wir die Nudeln direkt in der Soße, die aus Wasser, veganer Sahne und pflanzlicher Milch besteht und mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt wird. Wir halten es also fast genauso simpel wie das Tütenoriginal. Als großen Unterschied rühren wir jedoch noch den veganen Käse direkt in die Soße, damit er darin schon schmilzt. Für den doppelten Spaß könnt ihr aber selbstverständlich auch noch eine zweite vegane Käseschicht oben drauf packen. Statt des Kochschinkens gibt es gebratene Räuchertofuwürfel. Getrocknete Tomaten, die klein geschnitten und kurz mit etwas Sojasoße angebraten werden, würden aber auch super passen. Unser Gast im Gratin ist blanchierter Brokkoli, den ich zwischen all der Cremigkeit fast schon „erfrischend“ fand. Ganz zum Schluss wird etwas fein gehackter Schnittlauch über den Auflauf gestreut. DEN hab ich übrigens ganz und gar nicht mehr in Erinnerung, aber irgendwie taucht er auf jeder Tüte auf.

Wetten, dass ihr diesen Auflauf ab sofort auch wieder öfter kocht?

R681 Veganes Nudel-Schinken-Gratin mit Brokkoli
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Veganes Nudel-Schinken-Gratin mit Brokkoli

2 Personen
40 Minuten (+ 15 Minuten Backzeit)

Zutaten

  • 300 g Röhrennudeln (z. B. Rigatoni)
  • 200 g Räuchertofu
  • 0.5 Brokkoli
  • 1 Zwiebel
  • 300 ml pflanzliche Milch
  • 250 ml pflanzliche Sahne
  • 250 ml Wasser
  • 200 g veganer Reibekäse
  • 2 EL vegane Butter
  • Pflanzenöl zum Braten
  • Schnittlauch zum Servieren
  • Sojasoße
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat

Zubereitung

  1. Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. Kleine Röschen vom Brokkoli abschneiden und die Zwiebel schälen und fein würfeln.

  2. Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und die Räuchertofu-Würfel bei mittlerer Hitze ca. 3-4 Minuten anbraten. Einen Schuss Sojasoße dazugeben und noch weitere 1-2 Minuten anbraten, bis der Räuchertofu leicht knusprig ist. Danach beiseitestellen.

  3. Parallel dazu gesalzenes Wasser aufkochen lassen und die Brokkoliröschen im siedenden Wasser ca. 2 Minuten blanchieren. Danach aus dem Wasser nehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Den blanchierten Brokkoli ebenfalls beiseitestellen.

  4. Vegane Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze schmelzen. Die Zwiebelwürfel darin anschwitzen, bis sie glasig sind. Danach pflanzliche Milch, pflanzliche Sahne und Wasser dazugeben, salzen und aufkochen lassen.

  5. Sobald die Flüssigkeit kocht, Nudeln dazugeben und nach Packungsangabe al dente kochen. In der Zwischenzeit den Backofen schon mal auf 200°C vorheizen.

  6. Den veganen Reibekäse dazugeben und einrühren, bis er geschmolzen ist. Die Nudeln in Soße mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat abschmecken. Danach den Brokkoli und Räuchertofu untermengen.

Tipp: Wer mag, kann auch nur einen Teil des veganen Käses unter die Nudeln rühren und den restlichen veganen Käse als letzte Schicht auf den Auflauf streuen. Damit er besser schmilzt, solltet ihr ihn mit etwas Pflanzenöl vermengen.

  1. Die Mischung in eine leicht eingefettete Auflaufform geben und bei 200°C (Ober- und Unterhitze) ca. 10-15 Minuten überbacken. Mit frisch gehacktem Schnittlauch bestreuen.
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