Veganer Seitanbraten mit Bratensoße und weihnachtlichen Beilagen
Es ist vollbracht! Dieser Seitanbraten hat mir wirklich all meine Nerven geraubt. Selten durchläuft ein Rezept so viel Testrunden wie dieses Rezept (Außer Julias Baumkuchen, der den Braten wahrscheinlich noch toppt.) Seit dem Sommer habe ich an diesem Rezept getüftelt, aber jetzt kann der Winter und vor allem Weihnachten kommen, denn dieses Rezept lässt sich (endlich) vorzeigen!
Meine Erfahrungen mit selbstgemachten Seitanprodukten waren bisher leider nicht die besten. Meistens hatten sie eine zähe Konsistenz und haben nach nichts geschmeckt. Deshalb war mein Anspruch an diesen Braten ein besonders hoher, weil ich endlich verstehen wollte, wie man Seitan richtig bearbeitet, um sowohl einen richtig guten Geschmack, als auch die perfekte Konsistenz rauszubekommen.
Bevor ich also mit der Rezeptentwicklung begonnen habe, habe ich mir alles, was ich über Seitan und dessen Zubereitung finden konnte, durchgelesen. Nachdem ich dann ungefähr 100 Artikel durch hatte, war ich wahrscheinlich genauso schlau wie vorher, da es sehr (sehr) viele Herangehensweisen gibt, ihn zuzubereiten: von Dämpfen über Kochen hin zu Braten und Backen, und dazu kommen noch die verschiedensten Kombinationen aus den genannten Arten. Nach vielen Dämpfversuchen habe ich mich am Ende fürs Backen entschieden. Glücklicherweise hatte ich in der Rezeptentwicklung die beste Helferin an meiner Seite, ohne die das Rezept heute nicht so perfekt wäre. Shoutout an Anni, die fleißig mitgetestet und kreative Ideen eingebracht hat.
Für den deftigen Geschmack kommen neben Pimentkörnern angeschwitzte Zwiebeln, Knoblauch und Räuchertofu dazu. Letzteres ist am Ende zusammen mit gekochter Süßkartoffel auch für die Konsistenz verantwortlich. Für die rötliche Farbe kommt noch Rote-Bete-Saft dazu, da der Braten sonst durch die Süßkartoffel eher orange wird. Bei der Zubereitung ist es sehr wichtig, dass ihr euch genau ans Rezept haltet. Mixt erst alle unten genannten Zutaten zu einer homogenen Masse (ohne Stückchen!) und gebt dann die Masse zusammen mit dem Seitanpulver in eine Küchenmaschine und lasst sie mindestens 5 Minuten durchkneten. Wenn ihr keine Küchenmaschine habt, müsst ihr das entweder mit den Händen machen oder ihr versucht es mit eurem Handrührgerät.
Da ihr mit dem Braten schon eine Menge zu tun habt, gibt es heute einfach zu machende Beilagen: glasierte Möhrchen und Knödel. Das Gute bei den Karotten ist, dass sie zusammen mit dem Braten im Ofen backen können. Für eine schnelle Knödelzubereitung könnt ihr zu einer Fertigpackung greifen (Achtung, da gibt es auch oft welche mit tierischen Produkten in der Zutatenliste). Falls ihr aber besonders viel Zeit habt, haben wir auch eine ganze Menge Knödelrezepte zum Selbermachen auf unserem Blog.
Zu einem guten Weihnachtsgericht darf eine richtig gute Bratensoße nicht fehlen. Wie gut, dass Isa vor ein paar Jahren mal die beste Bratensoße der Welt kreiert hat. Ich habe sie ein kleines bisschen (aber wirklich nur ganz minimal) verändert, denn wir brauchen zu dem deftigen Braten eine fruchtige Soße, deshalb geben wir den Hygge Punsch Apfel Blaubeere von Voelkel dazu. Voelkel verwendet sorgfältig ausgewählte Zutaten aus biologisch und biologisch dynamischem Anbau. Kinderpunsch ist die alkoholfreie Version von Glühwein und somit perfekt für die ganze Familie. Ihr könnt den Rotwein im Rezept easypeasy gegen den Punsch austauschen, wenn ihr das möchtet. Den Saft gibt es im Onlineshop von Voelkel zu kaufen, wo es übrigens auch noch ganz viele andere Sorten gibt, die alle in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen verpackt sind. Außerdem gibt es gerade eine ganz tolle Spendenaktion: Pro verkaufter Flasche spendet Voelkel 5 Cent an die Deutsche Kältehilfe.
Braucht ihr noch einen Nachtisch für euer perfektes Weihnachtsmenu? Wie wäre es mit unserem Bratapfel, Spekulatius-Tartelettes oder mit einem klassischen Tiramisu?
Jetzt aber genug Theorie. Ab in die Küche, damit Weihnachten endlich kommen kann!
Veganer Seitanbraten mit Bratensoße und weihnachtlichen Beilagen
Zutaten
Für den Seitanbraten:
- 150 g Süßkartoffel
- 4 kleine Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 3 EL Tomatenmark
- 6 Pimentkörner
- 3 EL Sojasoße
- 1 TL Gemüsebrühepulver
- 200 ml veganer Rotwein
- 250 ml Apfel-Blaubeer-Punsch (z. B. von Voelkel)
- 175 g Räuchertofu
- 2 TL Knoblauchpulver
- 1 EL Zwiebelpulver
- 3 TL Gemüsebrühepulver
- 80 ml Rote-Bete-Saft
- 200 g Weizengluten oder Seitanpulver
- 3 Blätter Reispapier
- 1 EL Wacholderbeeren
- 5 Lorbeerblätter
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Für die Beilagen:
- 750 g veganer Knödelteig
- 6 Karotten
- 2 EL vegane Butter
- 2 EL Zucker
- Salz
- Pfeffer
Für die Bratensoße:
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Karotte
- 3 Champignons
- 150 g Lauch
- 2 EL Mehl
- 2 EL Tomatenmark
- 100 ml Brühe aus der Auflaufform
- 100 ml Apfel-Blaubeer-Punsch (z. B. von Voelkel)
- 600 ml Gemüsebrühe
- 1 TL Senf
- 1 EL Sojasoße
- 1 EL Zuckerrübensirup (oder Agavendicksaft)
- 2 Rosmarinzweige
- Pflanzenöl zum Braten
- Salz
- Pfeffer
Außerdem:
- frische Petersilie
Zubereitung
- Süßkartoffel schälen, klein schneiden und in einem Topf mit Wasser circa 8 Minuten kochen, bis sie weich ist. Wasser abgießen und die Süßkartoffel beiseitestellen.
- 1 Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und klein schneiden. In einer großen Pfanne Öl erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch zusammen mit Tomatenmark und Pimentkörnern auf mittlerer Hitze anschwitzen, bis die Zwiebeln glasig sind. Mit Sojasoße, 50 Milliliter Rotwein und 50 Milliliter des Apfel-Blaubeer-Punschs ablöschen. Danach Gemüsebrühepulver dazugeben und verrühren. Die Pfanne vom Herd nehmen.
- 100 Gramm der gekochten Süßkartoffel zusammen mit der Zwiebel-Knoblauch-Masse, Räuchertofu, Knoblauch- und Zwiebelpulver, Gemüsebrühepulver, Rote-Bete-Saft und Pfeffer in einen Standmixer geben und pürieren, bis eine homogene Masse entstanden ist.
- Den Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen.
- Die Masse in eine Küchenmaschine geben und zusammen mit dem Seitanpulver circa 6 Minuten zu einer Masse kneten. Alternativ mit den Händen oder einem Handrührgerät kneten. Das Reispapier nacheinander circa 1 Minute in ein Wasserbad legen und anschließend um den Seitanbraten wickeln, sodass dieser von allen Seiten ummantelt ist.
- Den Braten in eine Auflaufform legen. Die restlichen 3 Zwiebeln schälen, vierteln und zusammen mit 200 Milliliter Punsch, Wacholderbeeren und Lorbeerblättern zum Braten geben. Den Braten mit einem Pinsel mit Olivenöl einstreichen. Alles salzen und pfeffern. Den Seitanbraten circa 60 Minuten bei 180 °C (Umluft) backen, bis oben eine braune Kruste zu sehen ist. Nach 20 Minuten die restlichen 150 Milliliter Rotwein in die Auflaufform geben und den Braten erneut mit Olivenöl bestreichen. Nach 40 Minuten den Braten noch einmal mit Olivenöl bestreichen.
- Sobald der Braten im Ofen ist, können die Beilagen zubereitet werden. Dafür Karotten schälen und halbieren. In einer Pfanne vegane Butter erhitzen und Zucker darin schmelzen. Die Pfanne vom Herd nehmen, Karotten hineinlegen und so lange wenden, bis alle von Butter überzogen sind. Die Möhrchen in eine Auflaufform geben, salzen, pfeffern und circa 45 Minuten bei 180 °C (Umluft) im Ofen backen, bis sie weich und leicht gebräunt sind.
- Knödel nach Packungsanleitung zubereiten und warmhalten.
- Für die Bratensoße Knoblauchzehen und Karotte schälen, Champignons putzen und die äußere Lauch-Schicht entfernen. Das Gemüse in grobe Stücke schneiden.
- Pflanzenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen und das Gemüse darin 8–10 Minuten anbraten, bis es leicht geröstet ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Mehl und Tomatenmark hinzugeben, vermengen und weitere 1–2 Minuten anrösten. Danach mit der restlichen Brühe aus der Auflaufform ablöschen (inklusive der Zwiebeln, Lorbeerblättern und Wacholderbeeren) und mit Apfel-Blaubeer-Punsch und Gemüsebrühe aufgießen. Senf, Sojasoße und Zuckerrübensirup einrühren und die Rosmarinzweige und Lorbeerblätter zur Soße geben. Alles zusammen circa 5–10 Minuten köcheln lassen.
- Die Bratensoße durch ein feines Sieb in einen Topf gießen und dabei das Gemüse mit Hilfe des Siebs herausfiltern. Den Topf wieder auf den Herd stellen und die Bratensoße weiterköcheln lassen, bis sie die gewünschte Konsistenz hat. Nach Wunsch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Braten in Scheiben schneiden und zusammen mit glasierten Möhrchen, Knödeln und Bratensoße servieren und mit frischer Petersilie toppen.