Veganer Auberginenauflauf (Parmigiana di melanzane)
Oh, povera melanzana, purtroppo conosco troppe persone che non la sopportano. Ach, entschuldigt, da bin ich doch glatt nach einem Happs italienischem Auberginenauflauf ein bisschen zu sehr im Dolce Vita abgetaucht. Selbst, wenn ihr keine Auberginen mögt (wie ja leider so einige Menschen), wird euch diese sommerliche Anlehnung an eine Lasagne überzeugen, versprochen. Zumindest lässt sie euch vergessen, dass hier überhaupt Auberginen im Spiel sind.
In der Auflaufform landen heute neben Auberginen auch eine Tomatensoße, mehrere vegane Käsesorten, und am Ende wird alles überbacken. Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich zurecht, wieso ihr das alles im Hochsommer machen sollt, aber der Trick der Italiener:innen ist ganz einfach: Parmigiana di melanzane wird doch nämlich maximal lauwarm, gern sogar komplett abgekühlt gegessen. Dennoch sehe ich ein, dass wir alle nicht unbedingt Lust haben, im Sommer lange in der Küche zu stehen. Deshalb habe ich das Rezept an ein paar Stellen vereinfacht und es gäbe sogar noch weitere Abkürzungen. Siete pronti? Seid ihr bereit?
Nummer 1: Die Auberginenscheiben. Man kann Auberginenscheiben durchaus salzen, eine Stunde ziehen lassen, panieren und dann ausbacken, bis sie knusprig sind. Und das schmeckt wirklich fabelhaft, ach, was sage ich, es schmeckt sogar favoloso! Man kann die Aubergine aber auch einfach direkt in einer Pfanne oder auf dem Grill scharf anbraten. Ich habe beides getestet und im Auflauf selbst später keinen so großen Unterschied mehr bemerkt. Daher würde ich sagen: Für dieses Rezept ist die gebratene Variante ausreichend und spart euch viel Zeit.
Nummer 2: Die Tomatensoße. Natürlich kann man auch passierte oder stückige Tomaten aus der Dose kalt würzen und in die Auflaufform geben. Man kann sogar eine fix-und-fertige Soße verwenden. Wir werden euch nicht verraten, aber haben mit unserer Zubereitung sowas wie einen Mittelweg zwischen Bequemlichkeit und Tomatensoßen-Perfektion gefunden. Die Soße köchelt nicht stundenlang vor sich hin, aber immerhin schwitzen wir ein bisschen Zwiebel und Knoblauch an und lassen die Soße mal ein paar Minuten auf dem Herd.
Nummer 3: Der vegane Käse. Hier haben wir wiederum ein bisschen geprotzt, um euch zu zeigen, dass wir uns dennoch wirklich ins Zeug legen für diesen köstlichen Gemüseauflauf. Den veganen Mozzarella haben wir nämlich nicht gekauft, sondern selbst gemacht. Uns schmeckt er so einfach besser als die Varianten, die man bisher kaufen kann, aber natüüürlich könnt ihr das auch machen und euch damit Arbeit ersparen. Den veganen Parmesan wiederum haben wir gekauft, aber auch ihn könntet ihr selber machen. Wenn ihr beides nicht mögt oder nicht im Laden eures Vertrauens findet, könnt ihr bestimmt auch eine kleine vegane Béchamel anrühren oder veganen Streukäse oder sogar veganen Feta verwenden. Oder ihr seid ganz wild und gebt einfach ein bisschen veganen Joghurt oder Schmand für die Cremigkeit hinzu. Nein, das ist dann natürlich nicht mehr wirklich der süditalienische Sommerklassiker, aber es ist dennoch ein köstliches Essen – und das ist doch alles, was zählt. Buon appetito!
Veganer Auberginenauflauf (Parmigiana di melanzane)
Zutaten
Für den veganen Mozzarella:
- 200 g Cashewkerne (mind. 30 Min. eingeweicht)
- 300 ml Wasser
- 2 EL Hefeflocken
- 2 TL Knoblauchpulver
- 70 g Tapiokastärke
- 0.5 TL Salz
- 2 TL Agaranta
- 50 ml Wasser
Für die Auberginen:
- 3–4 Auberginen
- Olivenöl zum Braten
- Salz
Für die Tomatensoße:
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL getrockneter Oregano
- 1 TL getrockneter Basilikum
- 800 g stückige Tomaten aus der Dose
- 1 EL veganer Weißweinessig
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Außerdem:
- 100 g veganer Parmesan
- 4 EL Semmelbrösel
- Brot zum Servieren
Zubereitung
Falls noch nicht geschehen, die Cashewkerne mit Wasser bedecken und mindestens 30 Minuten einweichen lassen. So lassen sie sich später besser pürieren. Die eingeweichten Cashews abgießen und zusammen mit Wasser, Hefeflocken, Knoblauchpulver, Tapiokastärke und Salz in einen Standmixer geben oder mit dem Pürierstab glattmixen. Danach mit Salz abschmecken.
Eine Schüssel mit eiskaltem Wasser vorbereiten und neben den Herd stellen. Agaranta in Wasser einrühren, aufkochen lassen und 2–3 Minuten köcheln lassen. Anschließend die Cashew-Mischung in den Topf geben und über mittlerer Hitze und unter konstantem Rühren erwärmen. Nicht aufhören zu rühren, bis die Mischung nach ein paar Minuten zäh wird und sich vom Topfrand löst. An diesem Punkt den Topf vom Herd nehmen.
Mit Löffeln oder einem Eisportionierer kleine Kugeln von der Cashew-Mischung nehmen, dann direkt in das Eiswasser geben und im Kühlschrank beiseitestellen.
In der Zwischenzeit die Auberginen in etwas dickere Scheiben schneiden und für die Soße Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginenscheiben nach und nach von beiden Seiten scharf anbraten. Danach leicht mit Küchenpapier abtupfen und salzen.
Parallel dazu in einem kleinen Topf ebenfalls Olivenöl erhitzen und die Zwiebel- und Knoblauchwürfel zusammen mit getrocknetem Oregano und Basilikum anschwitzen. Nach circa 5 Minuten die gehackten Tomaten dazugeben und circa 15 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss Weißweinessig dazugeben und die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Nun in einer Auflaufform alle Komponenten schichten: Zuerst etwas von der Soße darin verteilen, dann die Auberginenscheiben daraufgeben und mit etwas veganem Mozzarella und geriebenem veganem Parmesan toppen. Die Schichten dann wiederholen. Über die letzte Schicht Soße zusätzlich Semmelbrösel für etwas Crunch streuen, sowie veganen Parmesan und den restlichen veganen Mozzarella.
Den Auflauf bei 180 °C (Umluft) circa 30 Minuten backen, nach Wunsch kurz nochmal die Grillfunktion oder Oberhitze zum Schluss anschalten, damit die oberste Schicht gut bräunt. Den Auflauf entweder warm oder lauwarm mit frischem Brot servieren.