Best of Bärlauch: Vegane Rezepte, Zubereitungen und Tipps
Was haben die Worte „Hundsknoblauch“, „Hexenzwiebel“ und „Waldherre“ gemeinsam? Sie klingen ein wenig gruselig, nicht wahr? Und außerdem? Na klar: Sie alle beschreiben ein und dieselbe Pflanze, auf die wir uns in jedem Frühling erneut freuen: Bärlauch. Denn mit ihm verhält es sich ein wenig wie mit dem Spargel: Wir schleichen hibbelnd-aufgeregt und mit kohlrabigroßen Augen durch die Gemüseabteilung, bis wir ihn endlich erblicken. Falls es euch genauso geht, seid ihr hier goldrichtig, denn wir klären die wichtigsten Fragen rund um das grüne Kraut.
Das große Bärlauch-FAQ:
Was ist Bärlauch eigentlich?
Botanisch gesehen gehört Bärlauch zur Familie der Amaryllisgewächse, zu der auch Zwiebeln, Knoblauch und Schnittlauch gehören, und ist damit ein Wildgemüse. Er wird auch wilder Knoblauch, Waldknoblauch oder Hexenzwiebel genannt. Bärlauch zeichnet sich durch lange, schmale, intensiv grüne Blätter, weiße sternförmige Blüten und einen leicht knoblauchigen Duft aus.
Wie kommt der Bär in den Lauch?
Obwohl der Ursprung des Namens nicht abschließend geklärt ist, erscheint uns folgende Theorie sehr einleuchtend: Angeblich fressen Bären nach dem Winterschlaf gerne erst mal eine Portion Bärlauch, um ihre Verdauung anzuregen und ihren Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen. Die Bären nutzen den Bärlauch also gewissermaßen als eine Art Frühlingskur.
Kann man Bärlauch selbst sammeln und worauf sollte man dabei achten?
Und wie das geht. Ihr findet die etwa 20–30 Zentimeter hohen Pflanzen vor allem in Laubwäldern und an feuchten Standorten wie Flussufern. Auf die Suche macht ihr euch am besten zwischen März und Mai. Aber seid lieber schnell, vor der Blüte im April oder Mai ist der Bärlauch besonders geschmacksintensiv.
Ein paar Dinge solltet ihr bei der Suche unbedingt berücksichtigen: Bärlauch ähnelt dem giftigen Maiglöckchen, also geht auf Nummer sicher und informiert euch im Voraus genau über alle Merkmale. Wenn ihr außerdem nicht von der grünen Bärlauch-Polizei in Handschellen abgeführt werden wollt, solltet ihr vor dem Ernten größerer Mengen das Einverständnis des Waldeigentümers und der Naturschutzbehörde einholen, da Bärlauch in vielen Regionen zu den gefährdeten Arten gehört. Auch solltet ihr pro Pflanze auch immer nur etwa ein Drittel der Blätter pflücken, sodass sie sich regenerieren und nachwachsen können.
Wie wird Bärlauch am besten aufbewahrt?
Bärlauch wird am besten im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt. Um die Haltbarkeit zu verlängern, könnt ihr ihn in ein feuchtes Tuch wickeln.
Wie kann man Bärlauch haltbar machen?
Die Bärlauch-Saison ist kurz, unsere Liebe groß … kein Wunder also, dass wir mittlerweile den ein oder anderen Trick kennen, um die Haltbarkeit der langen grünen Blätter zu verlängern:
1. Einlegen in Öl: Durch das Einlegen in Olivenöl verlängert ihr die Haltbarkeit nicht nur um bis zu einem Jahr, ihr stellt auch ganz nebenbei ein tolles Würzöl her, das sich hervorragend für Salate, Dips und vieles mehr eignet. Wichtig: Blätter vor dem Einlegen gründlich waschen und gut trocknen. Verwendet einen sterilen, luftdichten Behälter (z. B. ausgekochtes Marmeladenglas) und achtet darauf, dass die Blätter vollständig mit Öl bedeckt sind.
2. Einfrieren: Bärlauchblätter können auch eingefroren werden. Dazu werden die Blätter gewaschen, trocken getupft und portionsweise in Gefrierbeutel verpackt.
3. Trocknen: Hierfür werden die Blätter (nach gründlicher Reinigung) an einem gut belüfteten Ort ausgelegt, bis sie vollständig getrocknet sind. Anschließend können sie im Mörser zerrieben oder in der Küchenmaschine zerkleinert werden. Aufbewahrt in einem luftdichten Behälter hält sich unser kleiner grüner Freund 6–12 Monate. Da er aber mit der Zeit an Geschmack verliert, wartet ihr mit dem Verzehr vielleicht lieber nicht ganz so lange.
4. Als Gewürzsalz (unser heimlicher Favorit): Wer schon einmal eine Scheibe dunkles Brot mit veganem Frischkäse und Bärlauch-Salz verspeist hat, wird genau verstehen, warum wir diese Methode so lieben. Das knoblauchig, frische Salz ist eins-fix-drei hergestellt und vielseitig einsetzbar. Hierfür den Bärlauch waschen, gut trocknen und grob zerkleinern. Die Blätter mit etwa der vierfachen Menge grobem Meersalz im Mixer oder der Küchenmaschine verarbeiten, bis das Salz eine gleichmäßige grüne Farbe angenommen hat. Das Ganze anschließend auf einem Tablett oder Backblech (am besten über Nacht) gut trocknen lassen. Abgefüllt in einen luftdichten Behälter, bleibt das Salz mindestens ein Jahr frisch.
Wie verwendet man Bärlauch beim Kochen?
Aufgrund seines knoblauchartigen Geschmacks und seines intensiven Aromas ist Bärlauch ein wahres Multitalent in der Küche. Bärlauch ist in der Küche vielseitig anwendbar. Ihr könnt damit eure Salate verfeinern, Suppen und Eintöpfe würzen oder die herrlichsten Dips und Soßen herstellen. Wir verwenden ihn am liebsten als Basis für unser Pesto (die Kombination aus Bärlauch, Olivenöl, veganem Käse und Nüssen ist einfach unschlagbar), mit dem wir im Frühling so ziemlich jedes Gericht toppen. Für noch mehr Inspiration folgen hier unsere liebsten Rezepte.
Rezepte mit Bärlauch:
Pasta mit veganem Bärlauchpesto
Wie gesagt: Kann ja jede:r. Und wenn nicht, kommt hier unser Rezept für den absoluten Klassiker. Danach könnt ihr Bärlauchpesto sicherlich im Schlaf zubereiten (tolle Vorstellung). In gerade einmal 30 Minuten hergestellt, ist es das perfekte Pastagericht für die ersten lauen Frühlingsabende.
Veganer Rührkuchen mit Bärlauch
Ein Kuchen mit Bärlauch und Frischkäse? Ganz recht. Wir sind immer für eine Überraschung gut, denn Bärlauchpesto kann ja jede:r (keine Angst, kommt auch gleich). Die herzhafte Hommage an den Marmorkuchen wird euch umhauen, versprochen!
Vegane Bärlauch-Focaccia mit knusprigen Kartoffeln
Fluffig, knusprig, knoblauchig: Was klingt wie im Märchen, ist Isas abenteuerlichste Reise auf der Suche nach Bärlauch für diese Focaccia. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern wird mit Sicherheit ab sofort fester Bestandteil eurer “Das mach ich mit Bärlauch”-Liste während der Bärlauch-Saison.
Vegane Bärlauchspätzle mit Feta & Speck
Quasi Nudeln mit Pesto für Fortgeschrittene, denn bei uns landet das Pesto direkt im veganen Spätzleteig. Aber keine Sorge ... habt ihr den Dreh mit der Spätzlepresse ersteinmal raus, ist der Rest wirklich ein Klacks!
Vegane Bärlauchknödel mit Lauch-Sahne-Sauce
Knödel und Bärlauch – hat da jemand Dreamteam gesagt? Zu den beiden Lieblingen gesellt sich noch eine herrlich cremige Lauch-Sahne-Soße. Und fertig ist das Rezept, über das man sich noch in 50 Jahren unterhalten wird. Wisst ihr noch, damals, das Dinner bei Bärlauch-Bert … ?
Schnelle Frühlings Pasta mit Bärlauch und Zitrone
Schnell, schnell: Im Bärlauchfeld gibt’s noch was zu holen. Und weil der Abendspaziergang dann doch etwas länger ausgefallen ist, soll es in der Küche ratzfatz gehen. Ideal dafür: unsere Frühlingspasta mit Bärlauch und Zitrone. Soo gut!
Kartoffel-Spargel-Salat mit Bärlauch-Gremolata
Gremo-was? Wenn ihr wissen wollt, was es mit dem tollen Wort auf sich hat und wieso Spargel, Bärlauch und Rote Beete einfach die Kombi unserer (und bald auch eurer) Träume ist, dann ist dieses Rezept für euch. Für uns. Für alle.