Veganes Kräuter-Käse-Baguette

Selbst, wenn ich bereits komplett satt beim Grillabend sitze, gibt es zwei Dinge, die ich immer noch in mich reinschaufeln kann und erst viel zu spät bemerke, dass ich kurz vorm Platzen bin: veganer Tzatziki und ein gutes Grillbrot. Wenn ich Zeit habe, Letzteres selbst zu machen, waren bisher unser veganes Knoblauchbrot und unser Zwiebelbaguette meine Favoriten. Da beide jedoch mit selbstgemachtem Hefeteig zubereitet werden, dauern sie einige Zeit.

Die deutlich schnellere Version sind gekaufte vegane Kräuterbaguettes, die es bereits in einigen Supermärkten gibt. Bisher haben sie mich aber fast immer enttäuscht, weil es die „Butterfüllung“ nicht so richtig schafft, sich gleichmäßig dick auf und über alle Scheiben zu verteilen. Das ist natürlich auch nur halb so wild, aber dieses Jahr gehe ich einen köstlichen Kompromiss ein – und ihr könnt es auch tun. Irgendwo zwischen „selbstgemacht und doch bequem“, „einfach und schnell“ reiht sich das heutige vegane Kräuterbaguette ein.

Die hauptsächliche Zeitersparnis liegt darin, ein Baguette zum Aufbacken zu verwenden, das ihr in so gut wie jedem Super- oder Biomarkt finden solltet. Das Brot wird mit einer veganen Kräuterbutter bestrichen, die ihr vielfach abwandeln könnt. Mehr dazu lest ihr weiter unten. Mein Gamechanger ist jedoch, das Baguette nicht einzuschneiden und die Füllung zwischen die Scheiben zu schmieren. Ich hab es beim Testkochen ausprobiert und mir sind die Brotscheiben dadurch eher auseinandergebrochen und es war durchaus messy, die Füllung einigermaßen gleichmäßig dazwischen zu verteilen. Deshalb werden wir das Baguette horizontal halbieren, so, als würdet ihr es belegen wollen. Naja, und in einer gewissen Form machen wir das ja auch – nur mit veganer Kräuterbutter und (wer möchte) etwas pflanzlichem Käse. So kommen die Baguettehälften anschließend in den Ofen, bis sie unten knusprig und oben goldbraun sind. Zum Servieren könnt ihr sie lassen wie sie sind oder in Streifen schneiden.

So könnt ihr das Rezept an eure Wünsche anpassen, …

… wenn ihr Knoblauch nicht mögt: Easypeasy, lasst ihn einfach weg.

… wenn ihr ein bisschen mehr Zeit investieren wollt: Knoblauch wird viel milder und süßlich-aromatisch, wenn ihr ihn im Ofen backt. Da ich das Rezept relativ simpel halten wollte, braten wir ihn nur 10 Minuten an. Ihr könnt aber auch eine ganze Knoblauchknolle nehmen, den „Deckel“ oben abschneiden, dann mit Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern, einmal komplett in Alufolie wickeln und so im Ofen bei 180 °C ca. 1 Stunde backen. Die Menge wirkt viel, aber der Knoblauch wird eben deutlich weniger scharf und „bissig“ schmecken. Nach dem Backen könnt ihr die Zehen aus der Knolle drücken und ebenfalls mit einer Gabel zerdrücken.

… wenn ihr noch weniger Zeit habt: Spart euch in diesem Fall den Schritt, den Knoblauch anzubraten und reibt ihn einfach frisch in die Butter. Dadurch wird der Geschmack jedoch intensiver und schärfer, also nehmt lieber erst eine Zehe und schmeckt die Kräuterbutter dann nach und nach ab.

… wenn ihr das Brot UNBEDINGT in Scheiben schneiden wollt: Wenn ihr den „klassischen“ Look des Kräuterbaguettes liebt, also das Baguette im Ganzen lassen und die einzelnen Scheiben nur anschneiden möchtet, dann empfehle ich euch, die Kräuterbutter vorzubereiten, zu einer dicken Rolle zu formen und in Folie gewickelt anzufrieren, bis sie schnittfest ist. Danach könnt ihr sie in dünne Scheiben schneiden und diese zwischen die angeschnittenen Brotscheiben ins noch ungebackene Baguette legen. Die Kräuterbutter frisch dazwischenzuschmieren, fand ich beim Testkochen ziemlich nervig und messy und war auch nicht so gleichmäßig, wie ich es mir wünschen würde.

… wenn ihr mal etwas anderes probieren möchtet: Bei Kräutern und Knoblauch hört der Spaß natürlich nicht auf. Sollte Bärlauch gerade in Saison sein, könnt ihr eure vegane Butter auch damit bestücken. Wer es fruchtiger mag, kann noch Tomatenmark zur Kräuterbutter geben. Meine Freundin Hanna hat außerdem mal eine Pfifferlingsbutter gemacht, die einfach zu veganisieren und VERBOTEN lecker schmeckt und sich ebenfalls toll für dieses Baguette eignet. Das Rezept dafür findet ihr hier.