Vegane Kartoffelklöße mit Pilzgulasch und Rotkraut
Es soll ja Menschen geben, die Kartoffeln nicht mögen – diese Diskussion fangen wir jetzt aber am besten gar nicht an. Doch selbst diese (verrückten) Menschen, kommen an einer Kartoffelangelegenheit nicht vorbei: Klöße. Bitte zerstört nicht meine Welt und sagt mir, dass es anders wäre. Was sollte man auch an Klößen nicht lieben? Sie sind wie flauschige Kartoffelkissen, in denen man es sich gemütlich machen möchte. Vor allem weil man Klöße nicht jeden Tag kocht, sondern zu besonderen Anlässen genießt, isst man dann lieber direkt fünf Klöße. Man weiß schließlich nicht, wann man wieder in diesen Genuss kommt.
Bei uns gibt es zu Weihnachten schon seit meiner Kindheit Klöße. Und seit ich vegan bin, kommt dieses Essen auf den Tisch: Klöße, veganer Gulasch und Rotkraut. Beim Gulasch bin ich gern variabel: Seitangulasch, Sojagulasch, oder wie heute Pilzgulasch. Da man allein für hausgemachte Kartoffelklöße und veganen Gulasch schon ganz gut Zeit in der Küche verbringt, haben wir beim Rotkraut eine kleine Abkürzung aus dem Glas genommen. Wer sich Fleißbienchen verdienen möchte, kann natürlich auch das selber machen – hier ist unser Rezept für veganes hausgemachtes Rotkraut.
In Sachen Klöße gibt es ein altes Familienrezept, bei dem jeder einzelne eine spezielle Aufgabe hat. Nach reichlich Lehrzeit bei meiner Oma stehe ich am Ende der Kloßproduktion: Ich darf Rollen! Ja, das wirkt auf den ersten Blick etwas albern und nicht so wichtig, aber wenn ihr wüsstet, wie rund meine Oma Klöße rollen kann, würdet ihr staunen. Und genau das ist das Ziel! Heute gibt es zwar nicht das Familienrezept, aber trotzdem in Anlehnung hausgemachte Kartoffelklöße, die mit knusprigen Brotwürfeln gefüllt sind.
Vegane Kartoffelklöße mit Pilzgulasch und Rotkraut
Zutaten
Für die Klöße:
- 800 g festkochende Kartoffeln
- 100 g Kartoffelstärke
- 50 g Mehl
- 50 g weiche vegane Butter
- 2 Scheiben Weißbrot
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
Für das Gulasch:
- 50 g getrocknete Steinpilze (mind. 30 Min. eingeweicht im heißem Wasser)
- 700 ml heißes Wasser
- 4 Möhren
- 250 g frische Champignons
- 10 g frischer Thymian
- 250 ml veganer Rotwein
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 6 EL Tomatenmark
- 3 EL Senf
- 2 EL Sojasauce
- 300 ml Gemüsebrühe
- Pflanzenöl zum Braten
- Salz
- Pfeffer
Für das Rotkraut:
- 1 Zwiebel
- 1 Apfel
- 1 Glas Rotkraut
- Pflanzenöl zum Braten
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Getrocknete Steinpilze vorab in heißem Wasser mind. 30 Minuten einweichen und beiseitestellen. Die frischen Pilze und Möhren putzen und klein schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln und die Knoblauchzehen schälen und ebenfalls fein hacken. Die Thymianblätter von den Stielen zupfen und hacken. Sobald die getrockneten Steinpilze weich sind, aus der Brühe nehmen und ebenfalls klein schneiden. Die Steinpilz-Brühe aber unbedingt aufheben und nicht weggießen!
Die Weißbrotscheiben in kleine Würfel schneiden. Etwas vegane Butter oder Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel knusprig anbraten. Wer lieber den Backofen nehmen möchte, kann die Brotwürfel auch auf einem Backblech verteilen, mit Öl beträufeln und dann bei 180°C goldbraun backen. Und wer an dieser Stelle Zeit sparen will: Brotscheiben ab in den Toaster, goldbraun rösten und erst danach in Würfel schneiden.
Kartoffeln mit Schale in einen Topf geben, mit kaltem Wasser auffüllen und kräftig salzen. Aufkochen lassen und danach über mittlerer Hitze ca. 20 Minuten kochen, oder bis sie gar sind. Danach abgießen und etwas ausdampfen lassen.
Sobald die Kartoffeln kochen, Olivenöl in einer tiefen Pfanne oder einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin über kleiner Hitze anschwitzen, bis sie glasig sind. Möhrenstückchen, frische und getrocknete Pilze, sowie Knoblauch und gehackten Thymian dazugeben und alles gemeinsam ca. 10 Minuten anbraten.
Tomatenmark, Senf und Sojasauce zum Gemüse geben und ca. 3 Minuten anbraten. Alles mit Rotwein ablöschen den Wein ca. 5 Minuten auf mittlerer Hitze einkochen lassen. Jetzt den Pilzsud der getrockneten Pilze und Gemüsebrühe dazugeben und alles kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Alles gemeinsam aufkochen lassen und danach bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Klöße fertig sind. Vor dem Servieren nochmal abschmecken.
Die Kartoffeln sollten mittlerweile gekocht und ausgedämpft sein. Die Kartoffeln schälen und mit einer Kartoffelpresse zerdrücken, bis der Kartoffelstampf keine großen Stückchen mehr enthält. Kartoffelstärke, Mehl und weiche vegane Butter dazugeben und ein bisschen Salz und Pfeffer. Alles zu einem Teig verkneten.
Den Teig in acht gleich große Portionen aufteilen. Jeweils ein Stück Teig erst auf die Hand legen, ein paar knusprige Brotwürfel in die Mitte geben und den Teig nun um die Brotwürfel herum zu einem runden Kloß rollen.
In einem großen Topf Wasser salzen und sieden lassen. Es sollte nicht richtig kochen. Die Kartoffelklöße ca. 20 Minuten im Wasser ziehen lassen. Sie werden an der Oberfläche schwimmen. Um zu testen, ob sie wirklich schon fertig sind, könnt ihr einen Kloß aus dem Wasser nehmen und ein kleines Stück probieren.
Während die Klöße kochen, kann noch das Rotkraut zubereitet werden. Bei diesem Rezept greifen wir auf Rotkraut aus dem Glas zurück, um das Kochen überschaubar zu halten, aber ihr könnt natürlich auch unser fruchtiges Rotkrautrezept kochen. Die Zwiebel fein hacken und den Apfel in kleine Würfel schneiden. Etwas Pflanzenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel- und Apfelwürfel ca. 3 Minuten auf mittlerer Hitze anschwitzen, bis die Zwiebel glasig ist. Das Rotkraut dazugeben und mit Salz und Pfeffer (nach Wunsch auch ein Lorbeerblatt und Nelken) würzen. Etwas Wasser in den Topf geben und das Rotkraut mit Deckel köcheln lassen, bis die Klöße fertig sind.
Klöße aus dem Wasser nehmen, gut abtropfen lassen und mit Pilzgulasch und Rotkraut servieren.