Vegane Entenkeulen mit Klößen und Rotkraut
Bestimmt seid ihr schon auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsessen, oder? Gar nicht so einfach, wenn man alle Familienmitglieder glücklich machen will. Also bei mir gibt es am 24. seit Ewigkeiten Cannelloni mit einer Spinat-Ricotta-Füllung. Das Menü steht deshalb schon, da habe ich gar nicht so viel mitzureden.
Aaaaber was es am 25. gibt, ist seit Kurzem klar: diese herrlich knusprigen und würzigen veganen Entenkeulen mit Rotkohl und Klößen. Und das ist nicht nur mein Plan, denn ich habe jetzt schon mehrmals aus dem Büro gehört: „Oh, das mache ich dieses Jahr auf jeden Fall zu Weihnachten!”
Das Rezept ist auf jeden Fall was für alle, die gerne mal so richtig auftischen wollen. Es sieht jedoch viel aufwendiger und komplizierter aus, als es ist, denn die veganen Entenkeulen bestehen aus nur drei Bestandteilen:
Das „Fleisch“: Die Füllung besteht aus Jackfruit und Seitan. Seitan ist ja schon lange ein Must-Have in der veganen Küche, aber an Jackfruit trauen sich, glaube ich, noch nicht so viele Leute ran. Die ist aber bei diesem Rezept total wichtig. Sie macht das „Fleisch“ zart und faserig – wie nach stundenlangem Schmoren. Beide Komponenten nehmen die Marinade, die hauptsächlich aus asiatischer Pilzsoße (findet ihr im Asiamarkt), Senf, Sojasoße und Kräutern besteht, perfekt auf.
Die „Haut“: Die Füllung wird in zwei Lagen Reispapierblätter eingewickelt. Die innere Schicht ähnelt der Konsistenz von Fett. Die äußere Schicht, mit einer Öl-Marinade bestrichen, wird im Ofen richtig schön knusprig und goldbraun. Und keine Sorge, mit ein bisschen Übung gelingt euch das Einwickeln ganz bestimmt.
Der „Knochen“: Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir haben Zimtstangen verwendet, wodurch die Entenkeulen eine zimtige Note bekommen. Falls ihr den Geschmack nicht mögt, könnt ihr auch aus einem Blumenkohlstrunk „Knochen“ schnitzen oder Schaschlikspieße verwenden. Mittlerweile gibt es sogar spezielle Fake-Knochen zu kaufen – wir finden das fast ein bisschen gruselig. Wählt auf jeden Fall etwas, das im Ofen nicht verbrennt.
Als Beilagen gab es bei uns Klöße und Rotkohl. Beides haben wir schon fertig gekauft und dazu eine schnelle Bratensoße gekocht. Wenn ihr viel Zeit und Lust habt, könnt ihr natürlich auch alles selbst machen. Dazu findet ihr alle Rezepte hier auf unserem Blog: Rotkohl, Kartoffelklöße und natürlich die beste Bratensoße der Welt.
Vegane Entenkeulen mit Klößen und Rotkraut
Zutaten
Für die „Ente“:
- 800 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Sojasoße
- 240 g Seitan am Stück
- 240 g Pulled Jackfruit
- 6 Zimtstangen
Für die Marinade:
- 6 EL asiatische Pilz-Würzsoße
- 2 EL Sojasoße
- 5 EL Wasser (aufgeteilt)
- 3 EL Olivenöl
- 2 TL Senf
- 1 TL getrockneter Majoran
- 1 TL getrockneter Thymian
- 0.25 TL Knoblauchpulver
- 1 TL Zwiebelpulver
- 1 EL Speisestärke
Für die „Haut“:
- 12 große Blätter Reispapier
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Sojasoße
- 1 TL asiatische Pilz-Würzsoße
Für die Bratensoße:
- 1 kleine Zwiebel
- 2 EL vegane Butter
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Senf
- 2 EL Mehl
- 350 ml Gemüsebrühe
- 1 TL Sojasoße
- 1 TL Agavendicksaft
- Pfeffer
Außerdem:
- 750 g fertiger Kloßteig
- 600 g fertiges Rotkraut
- Petersilie
Zubereitung
Gemüsebrühe und Sojasoße in einem großen Topf aufkochen. Seitan in dünne Streifen schneiden und in der Brühe etwa 10 Minuten köcheln lassen. Die Pulled Jackfruit abgießen und nach 5 Minuten zum Seitan hinzugeben.
Während Seitan und Jackfruit köcheln, für die Marinade in einer Schüssel asiatische Pilz-Würzsoße, Sojasoße, 2 Esslöffel Wasser, Olivenöl und Senf vermengen. Dann Majoran, Thymian, Knoblauch- und Zwiebelpulver hinzufügen und gut verrühren.
Seitan und Jackfruit abgießen und in den Topf zurückgeben. Die vorbereitete Marinade hinzufügen und die Mischung erneut erhitzen. Speisestärke mit dem restlichen Wasser anrühren, zur Mischung geben und kräftig umrühren, damit die Masse besser zusammenhält.
Zwei große, flache Teller nebeneinanderstellen und einen davon mit etwas Wasser befüllen. Ein Blatt Reispapier etwa 15 Sekunden im Wasser anfeuchten und anschließend auf den leeren Teller legen. Unten mittig mit der Schere einen etwa 5 Zentimeter langen Schnitt machen. Eine Zimtstange in diesen Schnitt legen und 2 Esslöffel der vorbereiteten Füllung in die Mitte des Reispapiers geben. Das Reispapier von unten, oben, links und rechts zur Mitte falten. Ein zweites Reispapier anfeuchten, die Keule anheben und das Reispapier auf den leeren Teller legen, erneut einen 5 Zentimeter langen Schnitt machen. Die Keule umdrehen und so platzieren, dass sie mit dem zweiten Reispapier eingehüllt werden kann. Die fertige Keule auf ein Blech mit Backpapier legen.
Schritt 4 wiederholen, bis die Füllung aufgebraucht ist – die Zutaten reichen für sechs Keulen.
Den Backofen auf 190 °C (Umluft) vorheizen. Zum Bestreichen der „Haut” Olivenöl, Sojasoße und Pilz-Würzsoße vermengen. Anschließend alle Keulen mit einem Pinsel gleichmäßig von beiden Seiten damit bestreichen und 35–40 Minuten im Ofen backen. Nach der Hälfte der Zeit die Keulen wenden. Sie sind fertig, wenn sie außen goldbraun und knusprig sind.
Während der Backzeit die Klöße und das Rotkraut nach Packungsanleitung zubereiten.
Für die Bratensoße Zwiebel schälen und fein würfeln. Vegane Butter in einem kleinen Topf schmelzen und die Zwiebelwürfel anschwitzen, bis sie glasig sind. Tomatenmark und Senf zugeben und bei mittlerer Hitze 5–10 Minuten anrösten, bis das Tomatenmark bräunt. Mit Mehl bestäuben und sofort mit Gemüsebrühe aufgießen. Mit einem Schneebesen stetig rühren, damit keine Klümpchen entstehen. Die Soße mit Sojasoße, Agavendicksaft und Pfeffer abschmecken.
Keulen, Klöße und Rotkraut auf einem Teller servieren und mit Bratensoße übergießen. Zum Schluss noch mit etwas Petersilie garnieren.
