Vegan unterwegs auf dem Bite Club
*In unserer Serie „Bis einer nach Hause rollt“ besuchen wir regelmäßig Orte, ganze Straßen oder Veranstaltungen und versuchen, dort so viel veganes Essen wie nur möglich zu probieren – bis wir eben nach Hause rollen. Wir waren u.a. schon im Don Xuan Center und auf dem Streetfood Thursday in der Markthalle 9. Hier findet ihr unsere bisherigen kulinarischen Ausflüge. *
Dieses Mal hat es uns in den Bite Club verschlagen, beziehungsweise AUF den Bite Club, denn dabei handelt es sich um einen Streetfood Markt, der regelmäßig an unterschiedlichen Orten stattfindet. Den Markt gibt’s nun schon seit 6 Jahren und zu diesem Anlass gab es ein kleines Geburtstagsspecial auf dem Gelände der Arena Berlin, direkt neben dem Badeschiff. Wir haben uns mit einer kleinen hungrigen Gäng auf den Weg gemacht und uns von „den schärften Nudeln der Stadt“ bis zu veganen „Chiccen“-Waffles durchprobiert.
Natürlich kommen wir nicht ganz unvorbereitet – Profis, die wir sind, haben wir natürlich vorab das Essensangebot auf der Facebook-Einladung gründlichst studiert, um zu sehen, was uns heute so erwartet. Tatsächlich hat auch jeder von uns schon seinen heimlichen Liebling, bevor wir überhaupt vor Ort sind.
Während Julia zielstrebig direkt auf ihren Lieblingsstand zusteuert, zwinkert uns etwas kleines Knuspriges zu. Zeit für den ersten Zwischenstopp! Bei „Kitchen MINE“ gibt’s japanische Kroketten, unter anderem auch mit einer veganen Kartoffel-Spinat-Füllung.
Da die Krokette doppelt kartoffelig daher kommt (einmal in der Füllung und im „Mantel“ selbst), würde man denken, dass dieser Snack ein bisschen öde daher kommt, aber nix da. Cremige Füllung, sehr knusprige Panade und eine würzige Soße obendrauf = glückliche Julia und Isa. Kitchen MINE hat leider keinen festen Sitz in Berlin, sondern taucht als Stand immer mal auf diversen Essensmärkten auf. Haltet also Ausschau.
Nach dieser knusprigen Ablenkung lässt Julia aber nichts mehr anbrennen und flitzt zu „ChungKing Noodles“, während die anderen sich schon mal ein gemütliches Plätzchen im Schatten suchen.
Ehrlich gesagt ist Julia heute auch die einzige, die scharfes Essen mag, aber das heißt auch, dass sie die ganze Portion für sich haben wird (JACKPOOOT!). Es gibt kalte Nudeln, Frühlingszwiebel, Tofu, Nüsse, gekrönt mit einem Mount Everest an Szechuan-Chili-Öl-Mix, der dann mit allem vermischt und verdrückt wird.
Damit alle mal probieren können, machen wir aus dem Mount Everest zunächst ein Erzgebirge, vermischen und lassen eine Runde kosten. Isa reicht eine Nudel aus, um das Essen als „zu scharf“ von sich zu schieben. Aber wie gesagt, mehr für Julia! Die schaufelt sich wieder mehr Chiliöl auf die Nudeln und isst glücklich vor sich hin.
Damit Isa nicht hungrig zusehen muss, spaziert sie kurzerhand zu ihrem heimlichen Liebling des Tages. Wir können nicht richtig glauben, dass wir vorher noch nie von „Sacred Soul Food“ gehört haben, wo sie ja anscheinend unsere Tagebücher gelesen haben und veganes „deep fried chiccen“ servieren. Hää. Frittiertes, veganes Chicken ohne uns? Nix da.
Isa schnappt sich die veganen Chiccen and Waffles mit veganer Käsesoße und Blaubeer-BBQ-Soße, übersieht aber „aus Versehen“ die koreanische Hot Sauce. Na genau, wer's glaubt... Auch ohne die Hot Sauce sind wir d’accord mit diesem Snack. Die Panade ist sehr knusprig, die Soßen passen sehr gut, nur in Sachen Konsistenz schwärmt Isa seit letztem Jahr vom Londoner veganen Chicken von „Temple of Seitan“. Da kommt man jetzt leider nicht mehr so leicht ran. Fazit dennoch: sehr gutes Gericht und testen könnt ihr das ganze auch bei kommenden Pop-Ups.
Nach so vielen Kohlenhydraten brauchen wir erstmal... eine kleinere Portion Kohlenhydrate. Bei „taktak“ kann man nie was verkehrt machen und so eine kleine Pirogge mit Sauerkrautfüllung ist ja schnell verdrückt. Finden wir immer gut: es gibt auch einen veganen Dip statt der Sour Cream und ein knackiges, leicht salziges Gürkchen. Immer wieder gern!
Wer Bock auf Piroggen hat, kann „taktak“ auch in ihrem eigenen kleinen Laden auf der Brunnenstraße gleich beim Rosenthaler Platz besuchen. Da gibt’s immer ein veganes monatliches Special, klassische Piroggen mit Kraut-Pilz-Füllung, auch vegane Suppen und sogar Bigos, einen polnischen Eintopf, der hier mit Räuchertofu und Pflaumen gemacht wird.
Wer denkt, wir rollen schon nach Hause... oh nein! Einer geht noch! Die Schlange vor „Mamas Shabz“ kräuselt sich schon um sich selbst. Entweder ist das Essen also sehr gut oder es dauert alles sehr lang. Zum Glück ist es ersteres und wir schnappen uns einen veganen Pakora-Pancake aus Kartoffeln (ja, heute ist der Carb-Day des Jahres!), Zwiebeln und Chili, der mit einem her-vor-ra-gen-den Minz-Koriander-Chutney serviert wird. Das schmeckt uns sehr gut und vom Chutney hätten wir gern eigentlich nochmal einen kleinen Eimer von, so erfrischend schmeckt das.
Nach all den Carbs, die wir zusätzlich auch noch mit Radler in unseren Bäuchen aufgeweicht haben, sind wir jetzt aber wirklich voll. Sorry, leider kein Platz mehr für Pommes, Pie oder Okonomiyaki (aber die hatten wir schon mal und können sagen: macht man nichts verkehrt mit!) . Wir rollen sehr glücklich nach Hause und verdauen bis zum nächsten Bite Club.