Veganes Essen rund um den Savignyplatz
*In unserer Serie „Bis einer nach Hause rollt“ besuchen wir regelmäßig Orte, ganze Straßen oder Veranstaltungen und versuchen, dort so viel veganes Essen wie nur möglich zu probieren – bis wir eben nach Hause rollen. Wir waren u.a. schon im Don Xuan Center und auf dem Streetfood Thursday in der Markthalle 9. Hier findet ihr unsere bisherigen kulinarischen Ausflüge. *
Nach unseren letzten Berlin Guides haben wir oft zu hören bekommen, dass wir offensichtlich West Berlin meiden und immer nur im Osten der Stadt unterwegs wären. Das stimmt natürlich nicht.
Okay, wir wohnen beide in Ostberlin und kennen uns dementsprechend dort besser aus, aber wir MEIDEN den Westen zumindest nicht absichtlich. Aus schlechtem Gewissen, ihm wohl etwas zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir uns daher gedacht, direkt eine Folge „Bis einer nach Hause rollt“ am Savignyplatz zu spielen.
Das heißt, wir spazieren herum und gehen auf die Suche nach veganem Essen, bis wir nichts mehr essen können. Die Orte dürfen nicht mehr als 5 Minuten Laufweg direkt vom Savignyplatz entfernt sein. Wo wir das leckerste vegane Essen gefunden haben, verraten wir euch. Jetzt. Hier. Unten. Und los.
Unser Tag am Savignyplatz startet pünktlich um 10 Uhr. Wir bringen Hunger mit und entdecken das Adam & Eve, noch bevor wir den Bahnhof verlassen haben. Wir können es uns kaum verkneifen einen frischen Saft zu holen und konzentrieren uns wieder auf das Wesentliche: Essen! Schnell ist unser erster Spot für ein kleines Frühstück gefunden: das Coffee Drink your Monkey.
Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass das Wetter heute optimal für einen kleinen, hungrigen Spaziergang ist? Wir können es kaum fassen und verbringen fast den kompletten Tag draußen. Irre!
Doch erstmal brauchen wir: Kaffee, Kaffee, Kaffee. Den gibt's im „Coffee Drink your Monkey“ sogar mit Hafermilch, prima. Julia gönnt sich außerdem noch einen grasgrünen Smoothie und wir bestellen die veganen Overnight Oats, um unseren Magen vorzufüllen. Es gibt auch Sandwiches, laut Karte aber keine vegane Variante. Das is tatsächlich etwas schade, aber wir vertrösten uns mit der riesigen Portion Overnight Oats, die großzügig mit Obst und Beeren bestückt ist - lecker!
Direkt aus dem „Coffee Drink your Monkey“ stolpern wir auf die Straße und sehen die kleine „Hasenecke“. Kann man hier vielleicht Hasen streicheln? Nee, leider nur Currywurst essen. Na gut, weiter geht's.
In einer Seitenstraße vom Savignyplatz finden wir das Mamma Monti, das Isa sogar schon etwas länger auf dem Zettel hatte. Am Abend könnt ihr zwischen veganem Risotto, Gnocchi, Pasta, Suppen und Salaten wählen, mittags gibt es auf der Lunch-Karte ebenfalls immer vegane Gerichte. Wir bestellen Tagliatelle in Paprikasoße und einen Frühlingssalat. Das Essen ist lecker, wenn auch nicht unbedingt außergewöhnlich. Dafür punktet das Ambiente doppelt und dreifach und wir fühlen uns kurz wie im Italienurlaub.
Nur wenige Meter entfernt laufen wir an „Die Stulle“ vorbei, das uns schon öfter als schöner Frühstücksspot empfohlen wurde. Wir prüfen erst einmal die Karte - es gibt zwar ein paar vegane Bowls, aber leider keine Stulle. Möp! Übrigens: Das „What Do You Fancy Love" ist auch ganz in der Nähe und hätte auch Kaffee und veganes Frühstück. Wir haben jedoch mehr Appetit auf ein herzhaftes zweites Mittgessen.
Nach einer Runde um den Savignyplatz landen wir wieder am Bahnhof und stehen vor verschlossenen Türen der Pizzeria „12 Apostel“. Huch! Was wir nach einer schnellen Recherche herausbekommen: Schon im Januar schloss das „12 Apostel“ seine Türen nach über 20 Jahren. Mist, Mist, Mist!
Wir vertrösten uns ins Toki, das uns auf Instagram empfohlen wurde. Es ist fünf Gehminuten vom Savignyplatz entfernt und bis auf zwei Gerichte, die mit Käse zubereitet werden, komplett vegan. Wir bestellen ein Portobello Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat und gebackenen Blumenkohl mit Zatar und grüner Chili- und Tahini-Soße. Isa verliebt sich in die Panade des Schnitzels, während Julia langsam nichts mehr essen kann. „Och, ist doch aber alles nur Gemüse“, sagt Isa. Recht hat sie.
Unser letzter Spot auf der Liste ist heute das „Vaust“, das auch nur 5 Minuten vom Savignyplatz entfernt liegt. Eigentlich wollten wir uns hier mit Freunden treffen, aber irgendwie kann jetzt leider doch niemand und so sitzen wir mit vollem Bauch allein auf der Bank. Aber diese Serie heißt ja nicht umsonst „Bis einer nach Hause rollt“, also los geht's. Isa hat innig auf Eintopf oder Rouladen gehofft, die stehen heute aber leider nicht auf der Tageskarte.
Stattdessen bekommen wir als kleinen „Vorgeschmack“ sehr leckeres Treberbrot mit Rapskernöl und BBQ-Salz (so einfach, so gut!). Hatten wir gesagt, dass wir eigentlich nichts mehr essen können? Aber gut, wir schauffeln trotzdem eine Artischocken-Tarte mit Schmandcreme und kleine Bärlauch-Maultaschen in uns hinein. Die schmecken hervorragend, aber eventuell ist da SO viel Bärlauch drin, das wir immer noch danach riechen.
Julia platzt schon, Isa kneift sich noch mal in den Bauch - puuuh, wir sind sehr satt. Das verdiente Feierabendbier schlürfen wir noch mit den letzten Sonnenstrahlen aus.
Nach Overnight-Oats, Portobello-Schnitzel, Tagliatelle in Paprikasauce, Bärlauch-Maultaschen und Bier rollen wir glücklich zurück nach Ostberlin. Aber hej Westberlin, das hat uns ziemlich gut gefallen!