Veganes Schwarz-Weiß-Gebäck
Früher hat meine Oma jedes Jahr aufs Neue eine riesige Box an Keksen für die Weihnachtszeit vorbereitet. Obwohl jede Tätigkeit mit dem Alter schwerer und anstrengender wurde, gab es kaum ein Weihnachten, an dem es keine Kekse von ihr in der Weihnachtszeit gab. Neben Kokosmakronen, Vanillekipferl und Co. ist auch das Schwarz-Weiß-Gebäck ein fester Bestandteil des Ensembles gewesen, das natürlich auch nach Jahrzehnten nie anders besetzt wurde.
Der Teig des Schwarz-Weiß-Gebäcks ist ein gewöhnlicher Mürbeteig, den ihr ganz einfach aus Mehl, Zucker und kalter veganer Butter knetet. Eine Hälfte vom Teig färben wir dann mit Kakao ein, um die verschiedenen Muster aus hellem und dunklem Teig zuzubereiten. Häufig wird auch eine Prise Zimt zum Kakaoteig gegeben oder etwas Rum- oder Vanillearoma zum hellen Teig. Diese Entscheidung liegt aber natürlich ganz bei euch.
Und welches Muster darf es sein?
Hier könnt ihr euch ebenfalls austoben. Wir haben euch die Vorgehensweise von den beliebtesten Mustern im Folgenden zusammengefasst. Bei allen Varianten startet ihr damit, einen hellen und einen dunklen Teig zuzubereiten.
Das Spiralmuster: Starten wir ganz simpel! Wenn ihr Schwarz-Weiß-Gebäck zum ersten Mal zubereitet, dann ist dieses Muster wohl die beste Wahl. Dafür rollt ihr den hellen und dunklen Teig gleich dick und jeweils zu einem Rechteck aus, legt sie aufeinander, rollt das Ganze eng auf und schneidet den Teig dann in Scheiben herunter. Fertig ist euer Spiralmuster!
Das Kreismuster: Um ehrlich zu sein, ist es nicht das schönste Muster der Welt, aber der Vollständigkeit halber wollten wir es erwähnen. Für ein Kreismuster rollt ihr einen Teig als Rechteck aus, als würdet ihr gleich Kekse ausstechen wollen. Den anderen Teig hingegen formt ihr zu einer großen dicken Rolle. Diese dicke Rolle wird dann vom dünn ausgestochen Teig ummantelt. Auch hier schneidet man die Kekse einfach am Ende herunter und schiebt sie dann in den Ofen.
Das Ausstech-Muster: Diese Variante erinnert euch sicherlich direkt an die klassischen Ausstecher. Dafür rollt ihr beide Teige aus und stecht jeweils eine große Form aus, z. B. ein Herz, Kreis oder Viereck. Nun nehmt ihr deutlich kleinere Ausstechformen und stecht aus der großen Form noch kleinere Formen aus. Statt diese Bereiche leer zu lassen (was ihr aber auch machen könnt), ersetzt ihr diese mit den gleichen Formen, aber natürlich ausgestochen vom anderen Teig. Beispielsweise stecht ihr also ein großes Herz im hellen Teig aus und in diesem Herz stecht ihr noch viele kleine Herzen aus. Diese vielen kleinen Herzen „füllt“ ihr dann mit vielen kleinen dunklen Herzen und zack habt ihr ein großes weißes Herz, gefüllt mit kleinen dunklen Herzen.
Das Schachbrettmuster: Kommen wir zur schwierigsten und aufwendigsten Variante, denn für ein Schachbrettmuster müsst ihr ziemlich genau arbeiten und benötigt auch ganz schön viel Geduld. Die Krux liegt darin, dass ihr neun gleichdicke und gleichlange Stränge aus dem Teig formt und diese dann möglichst exakt zusammensetzt. Ist ein Strang zu dick, sieht das Muster nicht gleichmäßig aus. Ist einer zu kurz, sieht nur die Hälfte eurer Kekse so aus, wie wir es haben wollen. Genau deswegen lohnt es sich, hier die Stränge zu wiegen und auch abzumessen, wenn ihr es sehr genau nehmen wollt. Wie genau ihr vorgeht, findet ihr weiter unten im Rezept. Wir drücken jetzt schon mal die Daumen!
Zufällige Muster: Ihr könnt natürlich beide Teige nehmen, kurz verkneten, zu einer Rolle formen und die Kekse als Scheiben abschneiden (oder den Teig ausrollen und ausstechen) und kommt so auch ans Ziel. Um ehrlich zu sein, ist das für mich immer das „Muster“, das ich nehme, wenn ich keine Geduld mehr habe oder schon genug „schöne Kekse“ habe, sodass ich den Rest einfach nur noch schnell verarbeiten möchte. Man könnte es auch als Kuhfleckenmuster oder Batikmuster verkaufen, aber ich würde sagen, es ist die perfekte Variante für alle, die schnell zum Ziel kommen wollen. Fair enough!
Zu guter Letzt noch ein kurzer Hinweis: In vielen Rezepten bestreicht man die Teige mit Eiweiß, damit sie besser aneinanderkleben. Wir lassen diesen Schritt sowieso weg, da wir ja vegan backen. Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen, denn die Teige halten auch ohne Eiweiß gut zusammen. Daher haben wir in unserem Rezept auch keinen Ersatz angegeben – den braucht es unserer Meinung nach nämlich nicht.
Veganes Schwarz-Weiß-Gebäck
Zutaten
- 300 g Weizenmehl (Type 405)
- 100 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 200 g kalte vegane Butter
- 1-2 EL Backkakao
- kaltes Wasser (nach Bedarf)
- Vanillearoma, Rumaroma oder Zimt (optional)
Zubereitung
Weizenmehl, Zucker und Salz in einer großen Schüssel vermischen. Die kalte vegane Butter in Stücken dazugeben und mit kalten Händen verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Wenn der Teig zu trocken ist, etwas kaltes Wasser hinzugeben, bis ein glatter Teig entsteht.
Den Teig halbieren und Backkakao zu einer der Teighälften geben und einarbeiten. Optional kann auch Vanillearoma, Rumaroma oder eine Prise Zimt hinzugegeben werden. Beide Teige ca. 60 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Den hellen und dunklen Teig jeweils zu einem länglichen Rechteck ausrollen und an den Seiten begradigen. Den hellen Teig in vier und den dunklen Teig in fünf längliche Streifen schneiden, die etwa 0.5 - 1 cm dick und gleich lang sind. Jeden Streifen etwas „rund" rollen, so dass ihr insgesamt 9 gleich lange Teigrollen habt.
Die neun Teigrollen als Quadrat (3x3) zusammensetzen, sodass ein Schachbrettmuster entsteht, und etwas zusammendrücken. Den Teig anschließend erneut ca. 30 Minuten kaltstellen.
Den Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen. Den gekühlten Teig mit einem scharfen Messer in etwa 0.5 - 1 cm dicke Scheiben schneiden und die Kekse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Danach ca. 8 Minuten backen.