Vegane Maultaschen mit Gemüsefüllung
In meiner Kindheit habe ich unfassbar viele Maultaschen gegessen. In Brühe gekocht, roh auf die Hand, mit Eiern angebraten in der Pfanne, mit Kartoffelsalat, Feldsalat oder Rote-Bete-Salat. Meine ganze Familie könnte man in Maultaschenteig einwickeln, wir würden uns so wohlfühlen wie nirgends anders. Da meine Familie schwäbische Wurzeln hat, waren Maultaschen ein absolutes Standard-Gericht bei uns und wurden bei Familientreffen, an Feiertagen oder zu anderen Anlässen immer und immer wieder gekocht. Doch leider verstecken sich in so einer Maultasche eben auch Eier und Fleisch – es sind nun mal Herrgottsbescheißerle. Wir haben also alles Tierische gestrichen und mit Kartoffeln, Pilzen und Lauch ersetzt – herausgekommen sind wunderbar deftige und simple Gemüse-Maultaschen!
Vor der Zubereitung braucht ihr keine Angst haben, auch wenn es natürlich ein paar Punkte zu beachten gibt, die anders als bei der Zubereitung klassischer italienischer Pasta sind. Unser Maultaschenteig ist aber dennoch ein klassischer Nudelteig aus Hartweizengrieß und Mehl. Statt Hartweizengrieß kommen bei meiner Oma Eier hinzu, die lassen wir aber getrost weg. Wir nutzen Wasser und Öl, um einen geschmeidigen Teig zu erhalten und rollen diesen dann schön dünn aus. Für die Füllung nehmen wir Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln und Pilze und geben die Füllung in einen Zerkleinerer, damit ihr sie besser auf dem Teig verteilen könnt. Bei der Füllung könnt ihr natürlich ganz nach Lust und Laune variieren. Ihr habt noch Spinat zu Hause? Dann packt den doch auch noch dazu!
Bevor die Maultaschen in Gemüsebrühe gekocht werden, müssen wir sie aber natürlich noch falten. Die Maultaschen meiner Oma und Mama waren immer sehr, sehr groß und waren überhaupt nicht ordentlich gearbeitet oder besonders fein in der Technik. Lasst euch daher überhaupt nicht davon entmutigen, wenn eure Maultaschen also nicht ganz so schön aussehen! Es hilft auf jeden Fall enorm, sich vorher ein paar YouTube-Videos anzuschauen, um ein Gefühl für die Falttechnik zu bekommen. Aber auch hier gibt es viele verschiedene Ansätze: Manche rollen den Teig für jede Maultasche einzeln aus, manche legen Bahnen aus, manche stellen sehr kleine Maultaschen her, andere sehr große – wie auch immer ihr sie faltet, sie werden ganz herrlich schmecken!
Falls ihr Maultaschen in Brühe nicht so gerne esst, dann kann ich euch nur ans Herz legen, die Maultaschen nach dem Kochen abtropfen zu lassen und im Anschluss in veganer Butter anzubraten. Mir schmecken sie angebraten viel besser, vor allem mit einem Teller Kartoffelsalat, Feldsalat und Rote-Bete-Salat dazu. Eben wie früher!
Vegane Maultaschen mit Gemüsefüllung
Zutaten
Für den Teig:
- 200 g Hartweizengrieß
- 200 g Weizenmehl (Typ 405)
- ca. 150 ml Wasser
- 50 ml Olivenöl
- 1 TL Salz
Für die Füllung:
- 300 g mehligkochende Kartoffeln
- 2 Zwiebeln
- 100 g Lauch
- 20 g Petersilie
- 150 g Räuchertofu
- 0.5 helles Brötchen
- 100 g Shiitake Pilze (aus der Dose)
- 2 EL Hefeflocken
- 1 TL Muskatnuss
- 1 EL Delikatessbrühe
- Salz
- Pfeffer
Außerdem:
- pflanzliche Milch/Wasser
Zubereitung
Für den Maultaschenteig Hartweizengrieß, Mehl, Wasser, Olivenöl und Salz in einer großen Schüssel zu einem homogenen Teig verkneten. Wenn der Teig nicht geschmeidig wird, mehr Wasser und Öl hinzugeben. Für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Einen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und im Wasser etwa 8–10 Minuten kochen, bis sie weich sind. Die Kartoffelstücke abgießen, ausdampfen lassen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
In der Zwischenzeit Zwiebeln schälen und Lauch und Petersilie waschen. Lauch, Räuchertofu und das halbe Brötchen grob zerkleinern. In einer Pfanne Pflanzenöl erhitzen und Zwiebeln, Lauch, Räuchertofu und Shiitake Pilze darin gut anbraten.
In einem Zerkleinerer nun alle Zutaten für die Füllung geben: die gekochten Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch, Räuchertofu, Shiitake Pilze, Brötchen, Petersilie, Hefeflocken, Muskatnuss, Delikatessbrühe, Salz und Pfeffer. Die Füllung so lange zerkleinern, bis eine streichfähige Masse entsteht. Wenn etwas Flüssigkeit fehlt, einfach nach und nach etwas Gemüsebrühe hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Einen großen Topf mit Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Unterfläche zu einem großen Rechteck dünn ausrollen (30 x 50 cm). Das Rechteck horizontal halbieren, sodass zwei lange Teigbahnen entstehen.
Auf beiden Teigbahnen die Füllung dünn verstreichen und dabei einen Rand zu einer Seite lassen. Den Teig an dieser Stelle mit pflanzlicher Milch oder Wasser bestreichen und horizontal jede Bahn von unten nach oben maximal dreimal einklappen.
Mit dem Griff eines Holzlöffels Kerben in die Rolle drücken, sodass aus jeder Teigbahn kleine Maultaschen entstehen. Mit einer Teigkarte oder einem Messer die Maultaschen voneinander trennen und die Enden aller Maultaschen gründlich mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken.
Tipp: Die Maultaschen nicht öfter als dreimal überschlagen. Sonst werden sie zu hoch und platzen beim Kochen auf.
- Die Maultaschen nacheinander in die Gemüsebrühe geben und bei mittlerer Temperatur (das Wasser sollte nur leicht sieden) etwa 15 Minuten garen. Im Anschluss mit Brühe servieren.
Tipp: Die Maultaschen kann man anschließend auch abtropfen lassen, in der Pfanne anbraten und z. B. mit Salat servieren.