Vegane Frikadellen mit Kartoffeln und Kohlrabi-Möhren-Gemüse wie bei Oma
Heute nehme ich euch mit in den Garten meiner Oma. Und auch ein Stück weit mit in meine Kindheit, denn da habe ich vor allem Zeit in eben diesem Garten verbracht – von morgens bis abends. Gegessen wurde deshalb natürlich auch dort. Gekocht auf den zwei kleinen portablen Heizplatten in der Gartenlaube und vor allem Dinge, die wir vorher in diversen Beeten geerntet haben. Für mich löst dieses Essen deshalb einen richtigen Flashback aus und ich sehe mich direkt wieder auf der Gartenbank unter dem großen Sonnenschirm sitzen, höre einen Rasenmäher in der Ferne, rieche die frische Luft und warte darauf, dass der Eiswagen gleich noch vorbeifährt. Aber zurück zum eigentlichen Rezept und den einzelnen Komponenten.
Die veganen Frikadellen: Vermeintlich wird Fleisch oft als die Hauptkomponente eines Essens gesehen, aber hier und heute spielen sie für mich eher die Nebenrolle. Deshalb hab ich’s mir nicht allzu kompliziert gemacht und fast die vegane 1:1-Übersetzung von Frikadellen in die Schüssel gegeben. Das heißt: Statt Hackfleisch gibt’s veganes Hackfleisch – und damit sich das gut formen lässt, solltet ihr am besten „frisches“ veganes Hack verwenden. Solltet ihr es nicht finden oder mögen, haben wir noch ein weiteres Rezept für vegane Buletten aus Sojagranulat bei uns auf dem Blog und auch unsere veganen Fleischbällchen auf Kidneybohnen-Basis könnt ihr problemlos in Frikadellenform bringen.
Die Kartoffeln: Heute wollte ich unbedingt die guten, alten Salzkartoffeln als Beilage servieren, aber wenn ihr richtig wild seid, könntet ihr sie nach dem Kochen in etwas geschmolzener veganer Butter und gehackter Petersilie schwenken. Ich wollte sie jedoch so simpel wie möglich halten, da das buttrige Oma-Gemüse damit auch etwas zum Neutralisieren hat. Statt Salzkartoffeln würde auch Kartoffelbrei ganz toll zu dem Gericht passen.
Das berühmte Oma-Gemüse: Ich rede die ganze Zeit von meiner Oma und meiner Kindheit, aber ich weiß, dass viele von euch genau diese Art von Gemüse auch schon gegessen haben und allein der buttrige Geruch so viele Erinnerungen auslöst. Omas haben sich da wohl gut abgesprochen und selbst Kinder, die Gemüse nicht so gern mochten, haben das hier geliebt. Machen wir uns nichts vor: Die Butter ist die „Geheimzutat“ dabei, und deshalb kommt auch bei meinem Rezept reichlich davon ran.
Im Topf landen aber als Basis erstmal Kohlrabi, Möhre und Zwiebel. Ich hätte so gern auch Mairübchen verwendet, aber konnte sie leider gerade nirgends finden. Wenn ihr sie seht, greift aber gern zu – im Prinzip sind sie sowas wie die mildere Variante von Rettich oder Radieschen. Die vegane Sahne gab es bei meiner Oma ehrlich gesagt nicht – da war die Butter dominierend. Allerdings mag ich es gern, weil es das Gemüse ein bisschen soßiger macht, und wir sonst ja keine weitere Soße im Rezept haben.
Natürlich könnt ihr auch Petersilie ans Gemüse geben und wahrscheinlich ist das sogar klassischer, allerdings war ich im Garten meiner Oma immer Schnittlauch-Verantwortliche und musste mich darum kümmern, dass die Blüten abgeknipst wurden. Heute weiß ich ehrlich gesagt nicht, wieso genau, denn blühenden Schnittlauch kann man immer noch essen (sogar inklusive der Blüte). Noch heute fühle ich mich deshalb Schnittlauch aber sehr verbunden, und so landet er heute bei mir im Topf.
Wenn ihr auch ein paar Erinnerungen an „Essen wie bei Oma“ habt, dann erzählt uns davon doch mal in den Kommentaren.
Vegane Frikadellen mit Kartoffeln und Kohlrabi-Möhren-Gemüse wie bei Oma
Zutaten
Für die Kartoffeln:
- 1 kg vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Salz
Für das Oma-Gemüse:
- 3 Kohlrabi (oder Mairübchen)
- 1 Möhre
- 1 Zwiebel
- 10 g Schnittlauch
- 2 EL vegane Butter
- 100 ml vegane Kochsahne
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
Für die veganen Frikadellen:
- 500 g veganes (frisches) Hack
- 2 Zwiebeln
- 10 g frische Petersilie
- 2 EL Senf
- 1 TL edelsüßes Paprikapulver
- Salz
- Pfeffer
- Pflanzenöl zum Braten
Zubereitung
Die Kartoffeln schälen, in Spalten schneiden und in einen Topf geben. Mit kaltem Wasser bedecken, salzen und einmal aufkochen lassen. Danach bei mittlerer Hitze circa 20 Minuten kochen lassen, bis sie gar sind. Anschließend abgießen.
In der Zwischenzeit die Mairübchen (oder den Kohlrabi) schälen, halbieren und in Scheiben schneiden. Die Möhre schälen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln für das Gemüse und die Frikadellen in feine Würfel schneiden und Schnittlauch und Petersilie fein hacken.
Vegane Butter in einem kleinen Topf schmelzen und zunächst die Zwiebelwürfel für das Gemüse darin anschwitzen, bis sie glasig sind. Mairübchen und Möhre dazugeben, salzen und pfeffern. Die vegane Sahne dazugeben und das Gemüse abgedeckt circa 10 Minuten dünsten, bis es weicher, aber noch leicht bissfest ist. Danach den restlichen Esslöffel vegane Butter und den fein gehackten Schnittlauch dazugeben. Nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Gemüse bei kleiner Hitze warm halten.
Während Gemüse und Kartoffeln köcheln, die veganen Frikadellen zubereiten. Dafür in einer Schüssel das vegane Hack mit den restlichen Zwiebelwürfeln, gehackter Petersilie, Senf, Paprikapulver, Salz und Pfeffer vermengen. Aus der Masse vier bis sechs vegane Frikadellen formen.
Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und die veganen Frikadellen darin anbraten, bis sie von beiden Seiten gut gebräunt sind.
Die Frikadellen mit dem Oma-Gemüse und den gekochten Kartoffeln servieren und nach Wunsch mit frischem Schnittlauch oder Petersilie bestreuen.