Vegane französische Zwiebelsuppe mit Steinpilzen
Heute ist der Tag der Tage gekommen, an dem ihr endlich dieses Buch, das seit Wochen auf eurem Nachttisch liegt, zu Ende lest. Oder auch der Tag, an dem ihr diese eine Dokumentation, die schon ewig auf eurer Watchlist steht, anschaut. Wieso? Weil wir heute eine Zwiebelsuppe kochen, die ganz und gar nicht kompliziert ist, aber Geduld erfordert. Während die Zwiebeln in der Pfanne braten, die Suppe köchelt und gratiniert wird, ist wirklich genug Zeit, um euch euren To-do-Listen zu widmen.
Stark angelehnt ist unsere Suppe natürlich am französischen Klassiker, der soupe à l'oignon, die am Ende noch mit Brotscheiben oder Crôutons bedeckt und mit Käse gratiniert wird. Himmlisch! Historisch gesehen kam die gratinierte Käseschicht erst später dazu und rundet die moderne Version der französischen Zwiebelsuppe ab. Sie wurde besonders gern im 19. Jahrhundert in der Pariser Markthalle „Les Halles“ gegessen (mittlerweile ist dort ein riesiges Einkaufszentrum) – sowohl als Frühstück von den dortigen Arbeiter:innen als auch von allen Nachtschwärmer:innen, die nach einem sättigenden Kateressen nach der Party suchten.
Es gibt natürlich zahlreiche unterschiedliche Rezepte für eine Zwiebelsuppe, aber im Großen und Ganzen kann man zusammenfassen, dass dafür viiiiele Zwiebeln geschnitten und über eine längere Zeit angeschwitzt werden, bis sie fast golden sind. Sie köcheln später noch in einer oder mehreren Flüssigkeiten und werden danach wie beschrieben oft mit Brotscheiben und Käse gratiniert. Auch für vegane Zwiebelsuppen gibt es schon reichlich Rezepte, weshalb wir eine weitere kleine Abwandlung vorgenommen haben und die Suppe heute mit Steinpilzen kombinieren.
Genauer gesagt mit getrockneten Steinpilzen, die wir vorher einweichen lassen. Nun scheiden sich die Geister an dem Punkt der Brühe, die dabei entsteht. Man liest sowohl, dass das Einweichwasser unbedingt entsorgt werden soll, als auch, dass es sich prima zum Kochen eignet. Wir können euch die Entscheidung nicht abnehmen und geben euch deshalb zwei Möglichkeiten mit auf den Weg: Entweder verwendet ihr die Brühe direkt zum Kochen ODER ihr gießt sie ab und verwendet stattdessen Gemüsebrühe, in denen die Zwiebeln weiterköcheln. Letzteres wäre auch der Fall, wenn ihr statt der getrockneten Pilze direkt frische Exemplare verwendet. So oder so sagen wir aber schon mal: Bon appétit!
Vegane französische Zwiebelsuppe mit Steinpilzen
Zutaten
- 40 g getrocknete Steinpilze
- 1 Liter heißes Wasser (oder Gemüsebrühe)
- 750 g Zwiebeln
- 3 EL vegane Butter
- 1 EL Weizenmehl (Type 405)
- 200 ml veganer Weißwein
- 6 Thymianzweige
- 1 Baguette
- 120 g veganer Streukäse
- Salz
- Pfeffer
- Weißweinessig
Zubereitung
Die getrockneten Steinpilze mit heißem Wasser übergießen und 30–60 Minuten darin einweichen lassen.
In der Zwischenzeit alle Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Halbringe schneiden. Vegane Butter in einer großen Pfanne zerlassen und die Zwiebeln darin circa 45 Minuten bei kleiner bis mittlerer Hitze karamellisieren lassen, bis sie süßlich und goldbraun sind.
Die Steinpilze abgießen, aber die Brühe aufheben und beiseitestellen. Die eingeweichten Pilze in die Pfanne geben und 3–4 Minuten mit anbraten. Danach alles mit Mehl bestäuben und mit veganem Weißwein ablöschen. Die Pilzbrühe (oder alternativ Gemüsebrühe) einrühren. Thymianzweige dazugeben und die Suppe circa 20 Minuten köcheln lassen. Danach kräftig mit Salz, Pfeffer und mit etwas Weißweinessig abschmecken.
Den Backofen auf 220 °C (Umluft) vorheizen. Das Baguette in Scheiben schneiden und die Scheiben während des Vorheizens in den Ofen legen, bis sie knusprig sind.
Die Thymianstiele aus der Suppe nehmen und die Suppe anschließend in Auflaufförmchen umfüllen. Die Baguettescheiben mit veganer Butter beschmieren und auf die Suppe legen. Veganen Streukäse mit etwas Pflanzenöl vermengen und auf den Brotscheiben verteilen. Die Suppe bei 220 °C (Umluft) gratinieren, bis die Käseschicht oben geschmolzen und goldbraun ist.