Schmorgurken-Kartoffel-Pfanne mit veganen Hackbällchen
Na wenn das nicht mal aussieht, als wären wir bei Oma und Opa zum Mittagessen eingeladen worden. Schmorgurken sind wirklich alles andere als eine besonders moderne Zutat, aber wie so oft holen uns die kulinarischen Kindheitserinnerungen zuverlässig ab. Dabei kenne ich Schmorgurken eigentlich etwas abgewandelt, denn als bekanntes DDR-Rezept gab es sie eher mit Tomaten (und natürlich einem kleinen Schuss Ketchup) statt, wie heute, mit einer veganen Sahne-Dill-Soße und „Hackbällchen“.
Was sind eigentlich Schmorgurken?
Zuerst muss ich aber wahrscheinlich erstmal etwas zu den Schmorgurken an sich sagen, denn selbst bei uns im Büro gab es fragende Blicke als wir über dieses Rezept redeten. Das mag daran liegen, dass die Saison für Schmorgurken blitzkurz ist – von Juli bis September. Rein äußerlich erkennt man aber direkt die Unterschiede zur klassischen Salatgurke. Schmorgurken sind deutlich dicker und haben eine festere Schale, die man auch nicht mitessen kann. Geschmacklich sind sie intensiver, haben ein festeres Fruchtfleisch und sind insgesamt weniger wässrig. Genau deshalb kann man sie auch herrlich anbraten, dünsten und kochen. Am besten kann man sie wohl noch mit einer Zucchini vergleichen und ihr könnt die Schmorgurken als Alternative verwenden (jap, das heißt auch füllen!). Mit einer Salatgurke mag das notfalls auch gehen, aber sie bringt einem Gericht eben nicht wirklich viel, weil sie eher neutral schmeckt und einfach nur viel Wasser abgibt. Falls ihr euch bisher also nicht an die „komischen Gurken“ herangetraut habt, ist diese Saison eure Gelegenheit.
Das kochen wir heute mit Schmorgurken:
Und da kommt das heutige Rezept ins Spiel, mit dem wir euch an die eine und die Schmorgurke an unsere andere Hand nehmen wollen, um euch einander vorzustellen. Nach einer Gabel seid ihr bestimmt schon gute Freund*innen. Wir halten es dabei klassisch und machen eine Schmorgurken-Kartoffel-Pfanne mit veganen Hackbällchen. „Hack“, Schmorgurken und Kartoffeln sind nämlich tatsächlich schon seit eh und je BFFs.
Aus Bequemlichkeit dünsten wir die Kartoffeln direkt mit den Schmorgurken – damit sie auch weich werden, solltet ihr die Kartoffeln vorher in kleinere Stückchen schneiden und nicht im Ganzen dazugeben. Je nach Größe könnt ihr während der Garzeit immer mal mit einer Gabel testen, ob Kartoffeln und Schmorgurken schon weicher sind – etwas Biss dürfen sie sehr gern behalten.
Veganer Schmand (oder Joghurt) sorgt beim Servieren für eine säuerliche Note und die veganen Räuchertofu-Würfel geben dem ganzen Gericht etwas Salziges – falls ihr veganen Schinken findet und mögt, ist er auch eine spitzen Wahl.
Ein weiteres Rezept für Schmorgurken findet ihr übrigens auch in unserem Kochbuch.
Schmorgurken-Kartoffel-Pfanne mit veganen Hackbällchen
Zutaten
- 1 kg Schmorgurken
- 800 g vorwiegend festkochende Kartoffeln
- 2 Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 15 g frischer Dill
- 1 EL vegane Butter
- 1 EL Mehl
- 150 ml Gemüsebrühe
- 1 EL (körniger) Senf
- 2 EL Senfkörner
- 2 EL Apfelessig
- ca. 350 g vegane Hackbällchen
- 200 g Räuchertofu
- Pflanzenöl zum Braten
- veganer Schmand (oder veganer Joghurt) zum Servieren
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Die Schmorgurken schälen, halbieren, entkernen (das Fruchtfleisch aufheben!) und in breite Scheiben schneiden. Die Gurkenkerne pürieren und beiseitestellen. Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Knoblauch in Scheiben schneiden. Den frischen Dill grob hacken.
Pflanzenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen. Zuerst Gurken- und Zwiebelscheiben 3–4 Minuten gemeinsam anbraten. Die Kartoffelstückchen dazugeben, mit den pürierten Gurkenkernen aufgießen, einen Deckel auf die Pfanne legen und alles circa 15 Minuten dünsten, bis die Kartoffeln weich, aber noch bissfest sind.
Tipp: Solltet ihr zu wenig Flüssigkeit haben, etwas Wasser dazugeben, damit die Kartoffeln wirklich weich werden und nicht braten.
Den Deckel von der Pfanne nehmen, vegane Butter dazugeben und einrühren. Alles mit Mehl bestäuben und direkt danach die Gemüsebrühe gut einrühren. Senf, Senfkörner und Apfelessig dazugeben und noch mehrere Minuten köcheln lassen, bis die Soße eure gewünschte Konsistenz hat und die Kartoffeln wirklich gar sind.
In der Zwischenzeit die veganen Hackbällchen in einer Pfanne anbraten. Den Räuchertofu in kleine Würfel schneiden und diese ebenfalls anbraten.
Die Schmorgurken-Pfanne mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss Dill einrühren, mit veganem Schmand und optional mit Räuchertofu toppen und mit den veganen Hackbällchen servieren.