Vegane Osterbrot-Hörnchen mit Nussfüllung
Ostern ist für mich, kulinarisch gesehen, das große Fest der gebackenen Fluffigkeit – alles ist luftig, alles ist weich, alles ist zart. Das weiche Osterbrot wird mit Marmelade bestrichen, lockere Hefe-Osterkränze werden formschön geflochten und der Karottenkuchen zerbröselt geradezu im Mund. Exakt in dieses weiche Nest wollte ich auch die heutigen süßen Hörnchen setzen und habe mich deshalb an eine Abwandlung vom beliebten Osterbrot gewagt.
Statt einem großen Laib gibt es kleine gefüllte Hörnchen, die sich aber ehrlich gesagt nicht nur hervorragend bei eurem Oster-Brunch machen, sondern auch zu jedem anderen Zeitpunkt eine (fluffige) Bereicherung sind. Was die Hörnchen zu Osterbrot-Hörnchen macht, sind die Rosinen und etwas Zitronenabrieb im Teig und eine leicht knusprige Decke aus gehobelten Mandeln.
Keine Angst vor Rosinen!
Ein bisschen Experimentieren konnte ich bei den Rosinen, denn ich habe schon sehr oft gelesen, dass man sie unbedingt vorab einweichen soll. Ich wollte mal wissen, ob das wirklich einen Unterschied macht und muss sagen: Ja, das macht es tatsächlich. Meine Test-Hörnchen mit un-eingeweichten Rosinen waren einen Hauch trockener und die Rosinen hatten ihre bekannte leicht zähe, bissfeste Konsistenz. Wenn ihr die Rosinen vorab einweicht, sorgt ihr dafür, dass sie Feuchtigkeit in den Teig bringen und selbst butterweich beim Backen bleiben. Vielleicht ist das ja schon ein Game Changer für alle, die beim Blick aufs Rezept direkt von den kleinen Trockenfrüchten abgeschreckt wurden. Probiert es unbedingt mal aus.
Die goldene Füllung
Für die Füllung braucht ihr lediglich drei Zutaten: gemahlene Nüsse eurer Wahl (ich habe mich für Mandeln entschieden), etwas Wasser und Zuckerrübensirup. Den gibt es bei uns schon seit immer und ewig von Grafschafter und wir freuen uns, dass sie uns mit ihrem Goldsaft bei diesem Rezept unterstützen. Die gelben Becher (und mittlerweile auch Spenderflaschen) kennt ihr mit Sicherheit vom Frühstückstisch eurer Großeltern, Eltern und mittlerweile auch von euren eigenen. Der Sirup besteht zu 100 % aus Zuckerrüben und wird regional im Rheinland hergestellt. Dafür werden die Rüben gekocht, abgepresst und der Saft eingedickt. Statt ihn „nur“ als Brotaufstrich zu verwenden, könnt ihr ihn auch mal bei herzhaften Gerichten wie Soßen und Marinaden ausprobieren oder mit ihm Brot backen oder süße Füllungen zubereiten. Obwohl er natürlich vorrangig süß schmeckt, hat er auch immer eine wunderbare, leicht würzige Note. Den Zuckerrübensirup findet ihr in fast allen Supermärkten, aber auch online.
Wie ersetzt man eigentlich eine Eierlasur beim Backen?
Nachdem ihr die Füllung vermengt habt, könnt ihr sie auf eurem Hefeteig verteilen und ihn zu Hörnchen formen. Damit sie beim Backen nicht von oben austrocknen, sondern weich und goldbraun werden, solltet ihr sie vorab mit etwas Flüssigkeit bestreichen. In der nicht-veganen Küche wird dafür oft aufgeschlagenes Ei verwendet, aber ihr könnt dafür auch pflanzliche Milch mit einem Schuss vom Zuckerrübensirup vermengen.
Und das war noch immer nicht das Ende unseres Sirup-Spaßes, denn nach dem Abkühlen der Hörnchen bedecken wir sie mit einer feinen Decke aus Puderzucker und geben einen Drizzle Goldsaft on top.
Vegane Osterbrot-Hörnchen mit Nussfüllung
Zutaten
Für den Teig:
- 50 g Rosinen
- 125 ml pflanzliche Milch
- 50 g Zucker
- 10 g frische Hefe
- 40 ml neutrales Pflanzenöl
- 0.5 TL Zitronenabrieb
- 250 g Weizenmehl (Type 405)
Für die Füllung:
- 100 g gemahlene Mandeln
- 50 g Zuckerrübensirup (Grafschafter Goldsaft)
- 50 ml Wasser
Zum Bestreichen:
- pflanzliche Milch
- Zuckerrübensirup (Grafschafter Goldsaft)
Zum Servieren:
- gehobelte Mandeln
- Puderzucker
- Zuckerrübensirup (Grafschafter Goldsaft)
Zubereitung
Zur Vorbereitung die Rosinen ca. 30 Minuten in heißem Wasser einweichen. Anschließend abgießen und die Flüssigkeit mit den Händen etwas ausdrücken.
Für den Teig die pflanzliche Milch erwärmen, bis sie lauwarm ist. Anschließend zusammen mit Zucker und zerbröselter frischer Hefe in die Schüssel einer Küchenmaschine geben. Die Mischung ca. 10 Minuten stehen lassen, bis sich Bläschen an der Oberfläche bilden. Anschließend Pflanzenöl, Zitronenabrieb und die eingeweichten Rosinen dazugeben und alles kurz vermengen. Danach das Mehl nach und nach dazugeben, bis sich ein geschmeidiger Teigball bildet.
Tipp: Unter Umständen braucht ihr etwas weniger oder mehr Mehl für euren Teig. Wir empfehlen euch aber, lieber erstmal etwas weniger zu nehmen und mit einem eher weicheren Teig zu arbeiten, weil ihr später beim Durchkneten und Ausrollen die Arbeitsfläche sowieso mit mehr Mehl bestäubt und sonst euer Teig zu trocken werden kann.
Den Teig mit einem sauberen, angefeuchteten Tuch abdecken und ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. Alternativ könnt ihr ihn auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Dafür gemahlene Mandeln mit Zuckerrübensirup und Wasser vermengen. Die Füllung sollte nicht zu trocken, aber auch nicht zu flüssig sein. Am besten ist es, wenn sie streichbar ist.
Tipp: Je nach Geschmack könnt ihr auch etwas mehr Zuckerrübensirup und dafür etwas weniger Wasser verwenden, wenn ihr es süßer mögt.
Den Teig nach dem Gehen kurz nochmal mit der Hand auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und anschließend zu einem dicken Teigkreis ausrollen (Durchmesser ca. 25–30 cm). Anschließend die Füllung mit den Händen auf dem ganzen Teig verteilen und den Teigkreis in sechs oder acht Dreiecke schneiden. Jedes Dreieck beginnend bei der langen Seite zu Hörnchen aufrollen.
Die Hörnchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und noch einmal abgedeckt ca. 20 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.
Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Etwas pflanzliche Milch mit Zuckerrübensirup verrühren und die Hörnchen damit bestreichen. Danach mit gehobelten Mandeln bedecken – diese könnt ihr entweder darüber streuen oder verteilt die gehobelten Mandeln auf einem flachen Teller und legt die Hörnchen mit der bestrichenen Seite kurz hinein, damit sie bedeckt sind.
Die Hörnchen bei 180 °C (Umluft) ca. 15–20 Minuten backen, bis sie fluffig und goldbraun sind. Anschließend aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäuben und mit Zuckerrübensirup beträufeln.
