Veganes Rhabarber-Pistazien-Tiramisu im Glas
Ihr sitzt beim Italiener um die Ecke und schaut auf die Dessertkarte –in unserem Szenario übergehen wir natürlich, dass ihr mit einem weinenden Auge auf die Karte schaut, weil in Wirklichkeit nichts davon vegan ist. Nein nein, heute, in unserer kleinen Vorstellung, könnt ihr dort alles essen. Was bestellt ihr? Panna Cotta, Affogato, Zabaglione, Semifreddo, Tartufo oder doch den Klassiker unter den Klassikern: Tiramisu? Ja, ich würde sehr wahrscheinlich zu Letzterem greifen und freue mich immer sehr, wenn ich es irgendwo tatsächlich in vegan auf einer Karte sehe.
Heute jedoch lasse ich den Traum ganz einfach wahr werden, indem wir das Tiramisu einfach selbst machen. Und nein, nicht den Klassiker, sondern eine Frühlingsvariante, die ich aber wirklich noch nie auf der Karte gefunden habe: ein Rhabarber-Pistazien-Tiramisu – und das portionsfreundlich aufgeteilt auf Gläser. Ein Hoch auf die kreative Freiheit, sich austoben zu können. Gehen wir die Schichten doch mal einzeln durch:
Der Biskuit: Klassisch findet ihr Löffelbiskuits in einem Tiramisu, aber wenn ihr euch schon iiiirgendwann einmal an einem veganen Tiramisu probiert habt, wisst ihr natürlich allerbestens, dass es die nicht in vegan gibt. Und wir werden es uns auch nicht unnötig kompliziert machen und versuchen, sie selbst zu machen. Wir bleiben einfach bei der weichen Variante davon, nämlich einem veganen Biskuitboden, den ihr entsprechend der Gläsergröße nach dem Backen zurechtschneidet. Solltet ihr Zeit einsparen müssen, könnt ihr alternativ auch Zwieback oder vegane Kekse nehmen.
Die Espresso-Mischung: Egal, für welchen Boden ihr euch entscheidet – er wird standesgemäß mit einer kalten Espresso-Mischung beträufelt. Okay okay, ganz so standesgemäß wird es dann doch nicht, denn statt ihn mit Alkohol wie Amaretto oder Marsala zu aromatisieren, greifen wir heute ganz simpel zu Bittermandelaroma und zack, haben wir eine alkoholfreie Variante. Unterschätzt die Macht des Bittermandelaromas nur nicht, so wie es mir ein paar Mal beim Testkochen passiert ist – die Tropfen sind gering in der Menge, aber intensiv im Geschmack.
Die Cremeschicht: Mascarpone, Eigelb und Zucker – die traditionelle Creme ist sowieso alles andere als vegan, weshalb sie viel Spielraum für eure eigenen Ideen liefert. Da die Creme jedoch schon etwas Gewicht standhalten sollte, empfiehlt es sich, nicht nur geschlagene vegane Sahne dafür zu nehmen. Ich mag am liebsten die Kombination aus fluffiger Sahne mit veganem Quark, die zusammen the best of both worlds ergeben: Cremigkeit, aber auch Lockerheit. Für kulinarische Extrapunke landet dann Pistazienmus in der Creme – geht hier gern nach eigenem Geschmack vor und gebt auch ruhig mehr davon rein, wenn ihr die Pistaziennote stärker wollt. Wer gar gegen Pistazien allergisch ist, kann es allerdings auch komplett weglassen oder mit einem anderen Nussmus ersetzen.
Das Rhabarberkompott: Eine fruchtige Schicht existiert beim klassischen Tiramisu gar nicht, aber wir stecken ja mitten in der Rhabarbersaison und da konnte ich einfach nicht widerstehen. Das Kompott wird ganz simpel aus frischem Rhabarber zubereitet, der – wie praktisch – zusammen mit einem Rhabarbersirup nur wenige Minuten einköchelt. Der Rhabarbersirup von Voelkel wird aus reinem Fruchtsaft aus kontrolliert biologisch angebauten Zutaten hergestellt. Und der Rhabarber wächst nicht irgendwo weit weg, sondern kommt aus dem Wendland, wodurch er nur einen kurzen Lieferweg hinter sich bringen muss. Als Sirup in der Flasche könnt ihr ihn dann (das ganze Jahr über) ganz vielseitig einsetzen: wie hier im Rezept für ein schnelles Kompott, aber auch als Topping auf Joghurt, Eis, Kuchen und natürlich auch mit etwas Wasser verdünnt als Getränk. Je nach eigenen Süße-Vorlieben nehmt ihr einfach mehr oder weniger Sirup, bis es für euch perfekt ist. Genau so empfehle ich es euch übrigens auch für das Kompott.
Das Topping: Passend zur Creme gibt’s als Finish statt Kakaopulver gehackte Pistazien, die dem Tiramisu noch den letzten Crunch geben.
Also schnappt euch die Gläser und los geht’s mit dem Schichten!
Veganes Rhabarber-Pistazien-Tiramisu im Glas
Zutaten
Für den Biskuit:
- 225 g Mehl
- 150 g Zucker
- 8 g (1.5 TL) Vanillezucker
- 5 g (1 TL) Backpulver
- 50 ml neutrales Pflanzenöl
- 250 ml Sprudelwasser
Für das Rhabarberkompott:
- 500 g Rhabarber
- 100 ml Rhabarbersirup (z. B. von Voelkel)
- 50 ml Wasser
- 1 Prise Salz
Zum Beträufeln:
- 100 ml starker Espresso
- 2–3 Tropfen Bittermandelaroma
Für die Creme:
- 200 g vegane Sahne zum Aufschlagen
- 8 g (1.5 TL) Vanillezucker
- 8 g (2 TL) Sahnesteif
- 150 g veganer Quark
- 5 EL Pistazienmus
- 1 Zitrone (Abrieb)
Als Topping:
- 50 g gehackte Pistazien
Zubereitung
Zuerst die Espressomischung zubereiten: Dafür starken Espresso kochen und abkühlen lassen. Anschließend mit Bittermandelaroma verrühren und beiseitestellen.
Für den Biskuit den Ofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Mehl, Zucker, Vanillezucker und Backpulver in einer großen Schüssel verrühren. Anschließend Pflanzenöl und Sprudelwasser dazugeben und nur noch kurz unterrühren, bis kein trockenes Mehl mehr zu sehen ist. Ein Backblech (25 x 30 Zentimeter) mit Backpapier auslegen und den Teig hineingeben und glatt streichen.
Den Biskuit bei 180 °C (Umluft) circa 15 Minuten backen – er sollte noch nicht zu sehr bräunen und lieber weich bleiben, damit später die Espressomischung besonders gut einziehen kann. Dennoch mit einem Holzspieß testen, ob der Biskuitboden durchgebacken ist. Dafür den Holzspieß schräg in den Kuchen pieksen und herausziehen – wenn kein Teig mehr daran kleben bleibt, ist er durchgebacken. Anschließend abkühlen lassen.
Während der Kuchen im Ofen ist, den Rhabarber säubern, die holzigen Enden entfernen und die Stangen klein schneiden. Die Rhabarberstückchen mit Rhabarbersirup, Wasser und einer Prise Salz in einen kleinen Topf geben und circa 15 Minuten köcheln lassen, bis ihr den Rhabarber ganz leicht zerdrücken könnt. Das Kompott nach Bedarf mit mehr Sirup (oder Zucker) abschmecken und anschließend vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Für die Cremeschicht vegane Sahne mit Vanillezucker und Sahnesteif aufschlagen. Den veganen Quark in eine Schüssel geben und mit Pistazienmus glatt rühren. Die aufgeschlagene Sahne vorsichtig unterheben und die Creme mit Zitronenabrieb abschmecken und kaltstellen.
Danach geht es endlich ans Schichten: Den Biskuit zunächst zurechtschneiden, sodass ihr kleine runde Scheiben erhaltet, die genauso groß sind wie die Gläser, die ihr verwendet.
Zuerst einen Biskuitboden ins Glas legen und mit reichlich Espresso-Mischung bestreichen. Danach eine Schicht Rhabarberkompott darauf verteilen und mit einer Cremeschicht bedecken. Einen zweiten Biskuitboden darauf legen und wieder mit der Espresso-Mischung bestreichen. Wieder eine Rhabarberschicht daraufgeben und mit einer finalen Cremeschicht bedecken. Zum Schluss mit gehackten Pistazien bestreuen.
Vor dem Servieren mindestens zwei Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank stellen.