Veganes Double Down Sandwich
Als wir unsere vegane Fast-Food-Themenwoche geplant haben, war sofort klar, dass wir mindestens einen Burger dafür bräuchten. Nun gibt es schlicht unfassbar viele Signature-Burger diverser Fast-Food-Ketten, die dafür in Frage kamen – von Burger Kings Whopper bis zum Big Mac von McDonalds. Ich hatte jedoch vor einigen Jahren ein Fast-Food-Sandwich der ganz besonderen Art gesehen: den Double Down von KFC. Es ist definitiv kein klassischer Burger, aber ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, ihn selbst mal zuzubereiten.
Damals fand ich die Idee des Sandwiches gleichzeitig ekelhaft und genial. Statt Brötchen besteht der Double Down nämlich aus knusprig-panierten Hähnchenfilets, die mit Bacon, Käse und einer speziellen Soße belegt werden. Das Ganze ist so sogar so besonders, dass auch KFC das Sandwich nicht ständig auf der Karte hat, sondern immer wieder als Special herauskramt. Das Original-Sandwich habe ich zwar nie gegessen, aber mich trotzdem für unsere Themenwoche an die einzelnen Komponenten gewagt.
Die „Brötchen“: Ich habe mich für getrocknete Sojasteaks entschieden, die zunächst eingeweicht werden. Nehmt dafür am besten eine kräftige Gemüsebrühe, um schon mal Geschmack in die Sojasteaks zu bekommen. Die trockenen Steaks findet man online, aber auch in asiatischen Supermärkten. Für die Panade ist es wichtig, dass ihr die Cornflakes fein zerbröselt. Ich habe es auch per Hand versucht, aber die Stückchen wurden so immer noch zu groß und haben eher schlecht an den Sojasteaks gehaftet. Macht also lieber den Extraschritt und rollt ein paar Mal mit einem Nudelholz über sie drüber.
Der Bacon: Für diese Art von Speck, der dünn und knusprig sein soll, verwende ich am liebsten Reispapier, das ich sowieso immer zu Hause habe (Hallo Sommerrollen!). Damit er gelingt, gibt es aber ein paar Sachen zu beachten. Weicht die Reispapierblätter wirklich nur wenige Sekunden in Wasser ein. Man tendiert dazu, sie länger darin liegen zu lassen, damit sie nicht „zu trocken“ sind, aber dadurch werden sie später wirklich viel zu weich, wenn ihr sie durch die Marinade zieht. Ich habe den Reispapier-Bacon mittlerweile sowohl in der Pfanne als auch im Ofen ausgetestet und ärgere mich jedes Mal, wenn ich die vermeintlich bequemere Variante in der Pfanne wähle. Das Reispapier klebt bei mir selbst in meinen beschichteten Pfannen an und wird einfach nur ein wirres Knäuel. Die Ofenvariante klingt zwar etwas aufwendiger, aber das Ergebnis wird deutlich besser. Bei mir war der Reispapier-Bacon nach sieben Minuten super, aber seht die Zeit nicht als gesetzt und werft stattdessen selbst immer wieder ein Auge auf den Ofen. Das Reispapier trocknet an der Luft noch mal nach, nehmt es also lieber etwas früher aus dem Ofen und probiert den veganen Bacon nach ein paar Minuten. Sollte er euch nicht knusprig genug sein, könnt ihr ihn dann weiterbacken.
Der Käse: Da es mittlerweile eine große Auswahl an veganem Scheibenkäse gibt, hab ich es mir (und euch) so einfach wie möglich gemacht. Die Sorte oder Marke spielt hier keine Rolle, greift also gern zu eurem liebsten pflanzlichen Scheibenkäse. Ihr könnt die Scheiben so wie sie sind auf euer Sandwich legen oder noch ein paar Pluspunkte sammeln und den veganen Käse etwas „anschmelzen“. Das sollte eigentlich mit jeder Sorte funktionieren und geht am bequemsten im Ofen. Heizt ihn auf ca. 180°C vor und legt die belegten Sandwiches für wenige Minuten aufs Rost, bis ihr seht, dass die Ränder des veganen Käses weich werden.
Die Spezialsoße: Hier musste ich etwas kreativer werden, denn ich habe schlicht nicht herausgefunden, was denn genau in der „legendären“ Double-Down-Soße steckt. Auf Fotos sieht es sogar so aus, als gäbe es in den USA und Deutschland unterschiedliche Soßen, denn die amerikanische Version ist rötlich, während die „deutsche Variante“ einer Remoulade ähnlich sieht. Da weder ich noch irgendwer in meinem Umfeld das Sandwich je gegessen hat, habe ich mich also dazu entschlossen, einfach eine Soße zu wählen, die ich geschmacklich passend finde. Sie basiert auf veganer Mayonnaise und bekommt durch Cayennepfeffer und Hot Sauce eine scharfe Note, die ihr natürlich ganz nach eurem Geschmack anpassen könnt. In meinen Testversuchen habe ich das Sandwich auch mit veganer Remoulade probiert, was auch ziemlich lecker war. Macht es also gern wie ich und werdet selbst kreativ.
Veganes Double Down Sandwich
Zutaten
Für die Steak-Brötchen:
- 4 Sojasteaks
- Senf
- Salz
- Pfeffer
- Pflanzenöl zum Frittieren
Zum Panieren:
- 150 g Dinkelmehl
- 20 g Hefeflocken
- 2 TL Paprikapulver
- 1 TL getrockneter Oregano
- 150 ml pflanzliche Milch
- 200 g Cornflakes
- Salz
- Pfeffer
Für den Reispapierbacon:
- 4 Blätter Reispapier
- 2 EL Sojasoße
- 0.5 EL Liquid Smoke
- 1 EL Ahornsirup
- 1 TL Senf
- Pflanzenöl zum Braten
Für die Soße:
- 120 g vegane Mayonnaise
- 1 TL Knoblauchpulver
- 0.5 TL Cayennepfeffer
- 1 TL Senf
- 2 TL Hot Sauce
- 1 EL Apfelessig
- Salz
- Pfeffer
Außerdem:
- 4 Scheiben veganer Käse
Zubereitung
Reispapierbacon
Den Backofen auf 180°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Für die Marinade Sojasoße, Liquid Smoke, Ahornsirup und Senf verrühren und in eine flache Schale geben.
Eine große Schüssel mit Wasser vorbereiten, die größer ist als das Reispapier. Zunächst zwei Reispapierblätter einzeln jeweils 5 Sekunden in das Wasser legen und anschließend übereinander auf ein Schneidebrett legen. Mit einer Schere oder einem Messer in breite Streifen schneiden.
Die Streifen nur kurz durch die Marinade ziehen, damit sie von beiden Seiten ummantelt sind.
Die Reispapierstreifen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und im Ofen bei 180°C ca. 7 Minuten backen – habt jedoch immer ein Auge auf die Streifen und nehmt sie aus dem Ofen, wenn sie noch nicht ganz fertig aussehen. An der Luft trocknen sie nämlich noch nach und werden sonst „zu hart“.
Steak-Brötchen
Die trockenen Sojasteaks mit kräftiger heißer Gemüsebrühe übergießen, bis sie bedeckt sind und ca. 15 Minuten einweichen lassen, bis sie keine trockenen, harten Stellen mehr haben. Die Brühe anschließend abgießen und die eingeweichten Steaks zwischen zwei Schneidebrettern kräftig auspressen. Von beiden Seiten mit Senf bestreichen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Für das Panieren drei Schalen vorbereiten: in der ersten Schale Mehl mit Hefeflocken, Paprikapulver, getrocknetem Oregano und Salz und Pfeffer vermischen. In die zweite Schale pflanzliche Milch geben. Die Cornflakes zunächst in einen verschließbaren Gefrierbeutel geben und mehrmals mit einem Nudelholz darüber rollen, damit sie fein zerbröselt werden. Die zerbröselten Cornflakes in die dritte Schale geben.
Die Sojasteaks zuerst im Mehl wenden, damit die Panade gut hält. Dann einmal durch die pflanzliche Milch ziehen und zum Schluss in den zerbröselten Cornflakes wenden, bis die Sojasteaks rundum paniert sind.
Ausreichend Pflanzenöl in einen Topf geben, bis das Fett ca. 3 cm hoch steht und auf ca. 170°C erhitzen. Der Topf sollte so groß sein, dass mind. ein Steak hineinpasst. Um zu testen, ob das Fett heiß genug ist, könnt ihr ein Holzstäbchen in das Öl halten. Sobald sich kleine Bläschen darum bilden, kann es losgehen. Die Sojasteaks nacheinander von beiden Seiten goldbraun ausbacken. Anschließend aus dem Öl nehmen und auf Küchenpapier abfetten.
Belegen
Für die Soße vegane Mayonnaise, Knoblauchpulver, Cayennepfeffer, Senf, Hot Sauce und Apfelessig miteinander vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ein frittiertes Steak mit Soße bestreichen und veganen Scheibenkäse darauf geben. Wer möchte, kann die Steaks so noch mal in den Ofen bei 180°C legen und wenige Minuten warten, bis der vegane Käse leicht geschmolzen ist. Anschließend Reispapierbacon auf den geschmolzenen Käse legen, erneut mit Soße bestreichen und die Steakbrötchen-Oberseite darauf platzieren.