Vegane Brezel-Mini-Pizza mit Spinat
Eigentlich war mein Traum ein ganz großer – es war der Traum einer Pizza, die statt des üblichen Pizzabodens einen Brezelteig bekommen sollte. Doch dann kam alles (etwas) anders…
Beginnen wir von vorn. Ich mache sehr gern Pizza zu Hause und auf dem Blog findet ihr bereits einige Rezepte, bei denen wir vor allem mit dem Pizzaboden herumexperimentiert haben. Bei unserer veganen Tiefkühlpizza gibt’s einen eher klassischen Boden, den wir jedoch mit Everything Bagel Seasoning gewürzt haben, unsere BBQ-Pizza vom Blech hat einen dicken und fluffigen Boden und dann gibt’s da noch unsere Flatbread-Pizzen mit Rosmarin. Dieses Mal hatte ich mir jedoch vorgenommen, es auf die Spitze zu treiben und meine Liebe für Laugengebäck im Pizzakontext auszuleben.
Ein Rezept für gefüllte Laugenbrötchen haben wir ja ebenfalls bereits auf dem Blog. Leicht angepasst sollte das zur Grundlage meiner Brezelpizza werden, doch dann passierte es… all meine Testversuche einer großen Pizza scheiterten beim Wenden in oder beim Herausnehmen aus der Lauge. Der Teig war schlicht nicht stabil genug, zu schwer oder ich zu ungeschickt. Nach der dritten verlorenen Runde gab ich schließlich auf und entschied mich, Minipizzen zu backen. Die passen entspannt auf einen Pfannenwender und lassen sich so deutlich einfacher transportieren. Ich würde euch aber gern die Entscheidung überlassen und kann selbst nicht ausschließen, dass auch ich das Risiko beim nächsten Mal noch mal eingehen würde, eine größere Pizza zu formen.
Egal, für welche Größe ihr euch aber am Ende entscheidet – schmecken wird es in jedem Fall und den Belag könnt ihr natürlich frei nach eurem Geschmack wählen. Ich habe mich für Spinat, Zwiebeln, Pilze und Pinienkerne entschieden. Da ich im Team „weiße Pizzen“ bin, gibt’s dazu eine sehr simple Variante mit einer veganen Kochsahne, die nur eingekocht , bis sie andickt und gewürzt wird. Absolut Off-Topic möchte ich dazu sagen: Erinnert sich jemand an die Mirácoli-Fertignudeln mit einer hellen Kräutersoße? Die habe ich zu Zeiten meiner kulinarischen Höchstform ab und zu nach der Schule gegessen und die Soße ist mir jedes Mal am Boden des Topfes angebrannt, weshalb ich mich vielleicht so gut an sie erinnere. Ich schwöre euch – die weiße Pizzasoße aus dem Rezept schmeckt ganz genauso und diese Entdeckung hat jedes Missgeschick mit meinem Brezelteig wettgemacht. Habe ich sie also eventuell bereits zur Nudelsoße umfunktioniert? Nun, das könnt ihr euch ja bestimmt selber denken.
Vegane Brezel-Mini-Pizza mit Spinat
Zutaten
Für den Teig:
- 115 ml warmes Wasser
- 1.5 TL Trockenhefe
- 0.5 TL Zucker
- 225 g Weizenmehl
- 1 TL Salz
- 1 TL Olivenöl
- Mehl zum Bestäuben
- Olivenöl zum Bestreichen
- grobes Salz zum Bestreuen
Für die Lauge:
- 1 Liter Wasser
- 50 g Natron
Für das Topping:
- 1 rote Zwiebel
- 100 g Champignons
- 100 g Babyspinat (oder TK Spinat)
- 1 helle Zwiebel
- 1 TL Chiliflocken
- 50 g Pinienkerne
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
- Pflanzenöl zum Braten
Für die Soße:
- 250 ml vegane Sahne
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Hefeflocken
- 1 TL getrockneter Oregano
- Zitronensaft
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Für den Teig warmes Wasser, Trockenhefe und Zucker in einer Schüssel verrühren, bis sich alles aufgelöst hat. Die Mischung ca. 10 Minuten stehen lassen, bis sich leichte Bläschen an der Oberfläche bilden. Anschließend nach und nach Mehl dazugeben sowie Salz und Olivenöl. Den Teig ca. 5-10 Minuten mit den Händen oder der Küchenmaschine durchkneten. Danach den Teig abgedeckt ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen ungefähr verdoppelt.
Während der Teig geht, die Toppings vorbereiten. Rote Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden, die Champignons putzen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Babyspinat waschen und trocken schütteln und die helle Zwiebel schälen und fein würfeln.
Pflanzenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen und zuerst die hellen Zwiebelwürfel mit den Chiliflocken anschwitzen, bis die Zwiebelwürfel glasig sind. Babyspinat dazugeben und nur wenige Minuten erhitzen, bis er zusammenfällt. Mit Salz und Pfeffer und Muskat abschmecken.
Für die Soße vegane Sahne in einem kleinen Topf ca. 5 Min. bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sie andickt. Knoblauchzehen schälen und direkt in die Sahne reiben. Hefeflocken und getrockneten Oregano dazugeben und die Soße mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Danach vom Herd nehmen.
Den Backofen auf 220°C Ober/Unterhitze vorheizen und direkt ein Backblech beim Vorheizen im Ofen lassen. Sobald euer Teig aufgegangen ist, auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer langen Rolle formen und in ca. 10 gleich große Stücke teilen. Jedes Teigstück mit den Händen zu einem Kreis formen und dabei den Rand etwas dicker lassen.
Für die Natronlauge Wasser und Natron in einem großen Topf erhitzen und einmal aufkochen lassen. Danach die Hitze reduzieren, damit das Wasser nur noch leicht köchelt. Die Mini-Pizzen darin nacheinander ca. 15-20 Sekunden pro Seite ziehen lassen. Anschließend sofort aus dem Wasser nehmen (z. B. mit einem Pfannenwender) und auf Backpapier legen.
Sobald alle Teigstücken in der Lauge waren, die Oberfläche mit etwas Olivenöl bestreichen und den Rand der Mini-Pizzen mit grobem Salz bestreuen. Das Backpapier mit den Pizzen vorsichtig auf das heiße Backblech im Ofen legen und die Pizzaböden bei 220°C ca. 10 Minuten vorbacken.
Das Backblech anschließend aus dem Ofen nehmen und die Soße auf den Mini-Pizzaböden verteilen. Spinat, Champignons und rote Zwiebel darauf verteilen und die Pizzen erneut ca. 10 Minuten backen. Erst ca. 3 Minuten vor Schluss Pinienkerne darauf verteilen.