Pasta mit veganer weißer „Bolognese”
Wir müssen gestehen, dass wir auf diesem Blog etwas fahrlässig mit dem Begriff „Bolognese” umgehen – und das, obwohl sie zu unseren absoluten Lieblingsgerichten zählt. Mal abgesehen davon, dass wir sowieso schon vom Originalrezept abweichen, weil wir eine Bolognese vegan kochen, haben wir zum Beispiel Stangensellerie bisher sowohl in unserer veganen Soja-„Bolognese” als auch in unserer Blumenkohl-Variante komplett umgangen – einfach, weil er nicht ganz unseren Geschmack trifft. Dabei ist das so genannte „Soffritto” aus fein gewürfelten Zwiebeln, Karotten und Sellerie die Basis des traditionellen Gerichts. Diese Grundlage haben wir heute immerhin befolgt, doch ihr habt mit Sicherheit schon auf dem ersten Blick erkannt, dass auch dieses Rezept irgendwie anders ist als die Bolognese, die ihr bisher kennt. Deshalb wird sie nun in Anführungszeichen gesetzt.
„Ragù Bianco” ist eine Art weiße Bolognese – und keine Erfindung von uns (auch, wenn sie vielleicht nicht all zu weit verbreitet ist). Statt Rotwein wird veganer Weißwein verwendet und die Tomatensoße wird mit pflanzlicher Milch und Sahne ersetzt. Wieso pflanzliche Milch? Nun, wir wollten es einfach mal austesten, aber selbst unter italienischen Spitzenköch*innen ist man sich nicht einig, ob Milch überhaupt in eine klassische Bolognese gehört oder nicht. Sie soll zähe Fleischstückchen zarter machen, aber dieses Problem haben wir bei keiner veganen Variante. Trotzdem wollten wir probieren, ob pflanzliche Milch einen Unterschied macht. Sie macht es nicht wirklich. Sie schadet dem Gericht aber auch nicht und macht die Soße etwas leichter. Wer aber möchte, kann stattdessen mehr vegane Sahne verwenden.
Als Hackfleisch-Ersatz haben wir veganes „rohes Hack” verwendet – wenn euch Sojagranulat, Sonnenblumenhack oder etwas ganz anderes lieber ist: go for it! Zusammen mit dem Soffritto wird es erst angebraten, gewürzt (auch hier weichen wir schon wieder von der traditionellen Bolognese ab, an die eigentlich gar keine Kräuter kommen) und köchelt dann in der Soße vor sich hin, bis die Nudeln eurer Wahl al dente sind. Diese schwenken wir zum Schluss am liebsten noch mit einer kleinen Kelle vom Kochwasser direkt in der Soßenpfanne, bis alles herrlich sämig ist.
Pasta mit veganer weißer „Bolognese”
Zutaten
- 500 g Pappardelle (oder andere Nudelsorte)
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Möhren
- 2 Stangen Staudensellerie
- 250 g veganes fertiges „Hack”
- 100 ml veganer Weißwein
- 150 ml Gemüsebrühe
- 100 ml pflanzliche Milch
- 250 g vegane Kochsahne
- 1 TL getrockneter Oregano
- 1 TL getrocknetes Basilikum
- 1 Lorbeerblatt
- Pflanzenöl zum Braten
- veganer Parmesan zum Servieren
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
Zubereitung
Zwiebel, Knoblauch und falls nötig auch Möhren schälen. Staudensellerie waschen. Alle Zutaten fein würfeln.
Pflanzenöl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen und das vegane „Hack” ca. 5 Minuten scharf anbraten, bis es leicht gebräunt ist. Nun Möhren, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch hinzugeben und weitere 5 Minuten braten.
Veganen Weißwein dazugeben und kurz einköcheln lassen. Anschließend Gemüsebrühe, pflanzliche Milch und Sahne dazugeben und die Soße mit getrocknetem Oregano, Basilikum und dem Lorbeerblatt würzen. Die Soße ca. 30 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Am Ende erneut mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Während die „Bolognese” köchelt, gesalzenes Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Nudeln darin nach Packungsanleitung al dente kochen. Vor dem Abgießen etwas vom Kochwasser abschöpfen und beiseitestellen.
Die gekochten Nudeln direkt zur weißen „Bolognese" geben und vermengen. Dabei so viel vom Kochwasser wie nötig dazugeben, bis die Soße sämig wird und die Nudeln ummantelt. Das Lorbeerblatt herausnehmen und die Nudeln mit veganem Parmesan bestreuen und servieren.